Nach der langen coronabedingten Auszeit freut sich die Münchner Volkshochschule (MVHS) im Stadtbereich Ost, nun wieder mit ihren Stadtviertelführungen beginnen zu können. Die ersten Stadtviertelerkundungen rechts der Isar führen durch das noble Bogenhausen mit seinen prachtvollen Villen, die Gartenstadt Harlaching und die ehemalige US-Siedlung im Fasangarten.
Für die Führungen gelten im Rahmen der COVID-19-Pandemie besondere Regelungen: So ist eine Voranmeldung mit Namen und Adresse erforderlich. Es werden keine Einzelkarten vor Ort verkauft. Die Gruppengröße hat die MVHS Ost für die Führungen auf zehn Plätze reduziert. Bei den Führungen ist ein Abstand der Teilnehmenden zueinander von 1,5 Metern einzuhalten, ebenso zur Rundgangsleitung. Ein Mund-Nasen-Bedeckung ist im Freien nicht erforderlich, sollte aber bereitgehalten werden, für den Fall, dass der Mindestabstand zu anderen Personen in Ausnahmefällen nicht eingehalten werden kann.
Für Sonntag, 5. Juli, von 14 bis 16 Uhr, lädt die Volkshochschule unter dem Titel "Meister Possart liebte Pomp und Pathos" dazu ein, Villen und berühmte Persönlichkeiten in Bogenhausen zu entdecken. Treffpunkt ist am Europaplatz, beim Friedensengel.
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges ließen sich in Bogenhausen Architekten und Bildhauer, Maler und Literaten, Gelehrte, Unternehmer und Wissenschaftler repräsentative Villen errichten. Einige der Gebäude sind zerstört, viele sind aber erhalten geblieben und erinnern an jene Zeit - und an illustre Bewohner wie Alfons Prinz von Bayern, Martin Aufhäuser, Adolph von Hildebrand, Georg Kerschensteiner, Max Littmann, August und Georg Pschorr, Ernst von Possart, Wilhelm Conrad Röntgen oder Richard Willstätter.
Am Donnerstag, 9. Juli, von 17 bis 19 Uhr, geht es um "American Lifestyle im Fasangarten". Schauplatz ist die ehemalige US-Siedlung am Perlacher Forst, die ab 1954 erbaut worden ist. Die Wanderung beginnt vor dem Hotel Gambio am neu gestalteten Auguste-Kent-Platz, gleich bei der S-Bahn-Haltestelle Fasangarten. Schon hier ist zu erkennen, wie sehr das gesamte Viertel im Wandel ist. Der Weg führt kreuz und quer durch die Siedlung zur russisch-orthodoxen Kirche und endet nach vielen weiteren spannenden Stationen an der rumänisch-orthodoxen Holzkirche Mariä Verkündigung an der Fasangartenstraße. Hier wurden früher einmal Fahrkarten verkauft.
Schließlich geht es mit der MVHS Ost am Sonntag, 12. Juli, von 14 bis 16 Uhr, von der Marienklause zur Menterschwaige. Treffpunkt ist direkt an der Marienklause (Schlichtweg 15).
Die im Jahr 1865 von Martin Achleiter errichtete Marienklause südlich des Tierparks Hellabrunn erfreut als Zeugnis naiver Volksfrömmigkeit seit über 150 Jahren die Spaziergänger im Isartal. Der Aufstieg zum östlich gelegenen Isarhochufer ist gut zu bewältigen. Auf dem Weg zum Gutshof Menterschwaige mit dem Lola-Montez-Häuschen wird die Entwicklung der "Gartenstadt Harlaching" zu einer malerischen Villenkolonie erläutert. Auch deren Kehrseite, die fortschreitende Zerstörung durch die starke Nachverdichtung, wird Thema sein.
Alle Führungen kosten 7 Euro. Eine Voranmeldung ist zwingend nötig, online unter www.mvhs.de oder unter Tel. 6208206750 zu folgenden Zeiten: montags und dienstags von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 14 bis 19 Uhr.