Veröffentlicht am 27.05.2024 08:54

Kein Vertrauen in den Kita-Träger BRK


Von Patrizia Steipe
Die Idylle trügt. Über dem Naturkindergarten in Wörthsee ziehen sich dunkle Wolken zusammen. (Foto: pst)
Die Idylle trügt. Über dem Naturkindergarten in Wörthsee ziehen sich dunkle Wolken zusammen. (Foto: pst)
Die Idylle trügt. Über dem Naturkindergarten in Wörthsee ziehen sich dunkle Wolken zusammen. (Foto: pst)
Die Idylle trügt. Über dem Naturkindergarten in Wörthsee ziehen sich dunkle Wolken zusammen. (Foto: pst)
Die Idylle trügt. Über dem Naturkindergarten in Wörthsee ziehen sich dunkle Wolken zusammen. (Foto: pst)

Die Eltern des Naturkindergartens Wörthsee sind in Sorge. Als Grund nennen sie „unzumutbare“ Rahmenbedingungen, die der Träger BRK schaffe. Die „unkalkulierbare Betreuungssituation“ würde zu einer immensen physischen und psychischen Belastung des Personals und zu Existenzängsten der Eltern führen. „Wir Eltern haben wie die Angestellten der Einrichtung kein Vertrauen mehr in das BRK“, heißt es in einem Schreiben an das Parsberg Echo. Als einzigen Ausweg „nach den vielen Jahren der Ignoranz des Trägers“ sieht der Elternbeirat einen Trägerwechsel. Das BRK sieht sich dagegen zu Unrecht in der Kritik.

„Wir haben über die Jahre unzählige Anläufe genommen. In all der Zeit gab es nur unzureichende Zugeständnisse und keine ernsthaften Lösungen. Wir haben deshalb kein Vertrauen mehr in das BRK als Träger“, erklären die beiden Elternbeirätinnen Tess Birnkammer und Claudia Friedl. Im Naturkindergarten Wörthsee gibt es drei Gruppen und eine Waldgruppe mit 80 Kindern. Die Personalknappheit würde die Mitarbeiter über Gebühr belasten, so die Eltern, die - wie sie aufzählten - immer wieder Aufgaben des Trägers ehrenamtlich übernähmen, wie Personalakquise, Anzeigen und Plakate gestalten, verteilen oder direkt in den Kita-Gruppen. Außerdem müssten die Mitarbeiter „eine absurde Liste von Aufgaben leisten, die klar in die Hand des Trägers gehören und weit entfernt sind von ihrem eigentlichen Aufgabenbereich“, mahnen die Eltern. Das BRK weist diesen Vorwurf zurück, denn es gäbe durchaus „genug Unterstützung für alle nicht-pädagogischen Aufgaben“.
Der Elternbeirat beklagt eine fehlende Wertschätzung dem Personal gegenüber mit Folgen. „So verlässt nun aktuell auch unsere stellvertretende Leitung mit einer Vollzeitstelle die Einrichtung“, heißt es in dem Elternschreiben. Grund sei ihrer Meinung nach die hohe Belastung durch „zu wenig Personal in den Gruppen“. Das BRK würde nämlich seinen Betreuungsschlüssel „bis zum äußersten Limit” ausreizen. So seien Gruppen über lange Zeit nur durch eine Kraft besetzt. „Die Betreuungsschlüssel in der Kinderbetreuung sind gesetzlich festgelegt und können schon deshalb von uns nicht willkürlich festgelegt werden“, entgegnet das BRK.

Es sei jedoch richtig, „dass es im Dezember 2023 über einen Zeitraum von zwei Wochen zu einer Notbetreuung kam“. Sollte sich die Personalsituation verschlechtern, würde der BRK auch eine Schließung einer Gruppe in Erwägung ziehen. Schuld sei der allgemeine Personalmangel im Erziehungsbereich. „Die Zusagen an die neu angemeldeten Kinder wurden daher unter Vorbehalt verschickt“, teilt das BRK mit.
„All das, was wir an unserem Job so lieben, ist unter den aktuellen Voraussetzungen nicht gegeben. An echte pädagogische Arbeit ist nicht zu denken, es handelt sich wirklich nur noch um die reine Aufsicht“, bedauern Mitarbeiter, die namentlich nicht genannt werden möchten. Das BRK sieht sich zu Unrecht in der Kritik. „wir haben immer ein offenes Ohr für alle Anliegen“, so Bereichsleiterin Amélie von Wissmann.

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