Veröffentlicht am 17.06.2024 12:22

Bürger kritisieren Pläne für Aubing

Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze kritisierten die Bürger bei der Bürgerversammlung (Foto: pst)
Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze kritisierten die Bürger bei der Bürgerversammlung (Foto: pst)
Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze kritisierten die Bürger bei der Bürgerversammlung (Foto: pst)
Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze kritisierten die Bürger bei der Bürgerversammlung (Foto: pst)
Zu viel Verkehr, zu wenig Parkplätze kritisierten die Bürger bei der Bürgerversammlung (Foto: pst)

Parkchaos, Verkehrschaos und eine Stadtspitze, die „keine Ahnung“ von den Problemen und Bedürfnissen im Stadtbezirk 22 hat. Bei der Bürgerversammlung, die im Campus Freiham stattfand, gab es scharfe Kritik in Richtung Rathaus. Die Zahlen, die Stadträtin Anne Hübner (SPD) zu Beginn der Sitzung vorstellte, ließ die Laune der rund 300 Anwesenden sinken. Bis 2030 werden im 22.Stadtbezirk etwa 75.000 Menschen leben (2014 waren es noch 42.000). Bezahlbare Wohnungen seien mittlerweile „unleistbar“.

Die Konsequenz, dass mehr gebaut wird, bringt den Aubingern aber zuviele Nachteile – zumindest lassen das die Anträge der Bürger vermuten. Fehlende Parkplätze in der Wiesentfelser- und Limesstraße bedeuten eine ewige Parkplatzsuche gepaart mit langen Fußwegen nach Hause, kritisierte ein Bürger. In der Eichenauer und Gotzmannstraße werde „so geparkt, dass man mit dem Radl nicht mehr durchkommt“, lautete eine andere Beschwerde. In der Zwingenbergerstraße parken die Autos mittlerweile auf dem Gehweg. Gefährliche Situationen beklagten die Bürger auch in der Kastelburger Straße, der Bergsonstraße, der Germeringer Straße, der Aubinger Allee, um nur einige, die moniert wurden, zu erwähnen. Den Beschwerden hatten die Bürger Anträge angehängt. Mal wurde ein Halteverbot, mal Tempo 30, eine Fahrradstraße, Überholverbot, Verkehrsschilder oder Umbauten gefordert. Bei allen Anträgen gingen die Hände mit den grünen Stimmzetteln nach oben. Das bedeutet, dass sich die Politik mit dem Thema befassen muss. Mit Kritik in Richtung Rathaus wurde nicht gespart. „Die Stadtregierung schert sich nicht um uns“, lautete ein Vorwurf, „wir spielen keine Rolle“, „unsere Bedürfnisse werden weggewischt“. Deswegen gab es Forderungen, dass der Bezirksausschuss gestärkt werden müsse. Immer wieder komme es nämlich vor, dass einstimmige Beschlüsse des Lokalgremiums vom Stadtrat missachtet werden. Dort gehe es nur um „Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen und dabei wird die Infrastruktur vergessen“, so ein Vorwurf.

Der BA habe eindringlich an das Rathaus-Gremium appelliert, derzeit noch keinen Bebauungsplan für das Potenzialgebiet an der Eichenauer Straße aufzustellen und den Verkehrsanschluss Aubing-Freiham nicht umzusetzen – vergeblich, erklärte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel. Im Gegenteil. Es sei gegen den Willen des BA 22 beschlossen worden, Planungen für ein Gebiet mit bis zu 1.200 Wohnungen einzuleiten, und die mitbeschlossene Verkehrsführung mit der Variante 6 würde noch mehr Verkehr nach Aubing schwemmen. Angesichts solcher Schreckensbotschaften gab es Applaus für die Forderung nach einer Veränderung der Verwaltungsstrukturen. Die Aubinger wollen nicht „zentralistisch“ regiert und „ohne Ortskenntnisse verwaltet werden“, so ein Bürger. „Wenig verstehen, viel entscheiden“ beklagte Andreas Schweinzer, der es als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnete, dass die Bürgerstimmen ignoriert wurden. In den vergangenen Jahren hätten die Aubinger mit Briefen, Demonstrationen, in Veranstaltungen und vielen Gesprächen auf die Missstände und die kurzsichtigen Planungen hingewiesen. Das Ergebnis: „Es ist schlimmer gekommen als erwartet“. Alle Stimmzettel reckten sich folglich beim Antrag, dem BA weitreichendere Entscheidungsbefugnisse beziehungsweise ein Stimmrecht im Stadtrat einzuräumen, in die Höhe.

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