Fairtrade-Bälle für Kinder- und Jugendeinrichtungen


Von Patrizia Steipe
Die neuen Fairtrade-Bälle werden auf dem Abenteuerspielplatz gleich einmal ausprobiert.  (Foto: pst)
Die neuen Fairtrade-Bälle werden auf dem Abenteuerspielplatz gleich einmal ausprobiert. (Foto: pst)
Die neuen Fairtrade-Bälle werden auf dem Abenteuerspielplatz gleich einmal ausprobiert. (Foto: pst)
Die neuen Fairtrade-Bälle werden auf dem Abenteuerspielplatz gleich einmal ausprobiert. (Foto: pst)
Die neuen Fairtrade-Bälle werden auf dem Abenteuerspielplatz gleich einmal ausprobiert. (Foto: pst)

Nach der Fußball-Europameisterschaft wird auf den Grünflächen der städtischen Kinder- und Jugendeinrichtungen so manches Fußball-Match nachgespielt. Allerdings nicht mit den offiziellen EM-Bällen, sondern mit schicken schwarzen Fairtrade-Fußbällen Die Fair-Trade-Steuerungsgruppe der Stadt Germering hat 30 Bälle an Vertreter der Einrichtungen auf dem Abenteuerspielplatz verteilt. Die Bälle wurden nach Fairtrade-Kriterien in Pakistan produziert. Mit der Aktion soll auf das Problem der Kinderarbeit aufmerksam gemacht werden, denn Kinder sind häufig in die Produktion der normalen Bälle eingebunden

Wolf-Dieter Gatzke von der Fairtrade-Steuerungsgruppe berichtete eindringlich von den ausbeuterischen Bedingungen, unter denen normale Bälle häufig produziert werden. „Wie oft sich wohl so ein Bub auf den Daumen haut, bis der Ball fertig ist“, gab er zu bedenken und rief den Kindern, die sich für die Verteilungsaktion auf dem Abenteuerspielplatz versammelt hatten, zu: „Die Pillen werden von euresgleichen gemacht. Sagt das auch euren Eltern weiter“. Den heute eher selten genutzten Ausdruck „Pille“ für „Ball“ musste der Leiter des Abenteuerspielplatzes, Martin Pollok, den Kindern allerdings erst erklären.
Als Fairtrade-Stadt seit 2016 sieht sich Germering in der Verantwortung. 30 schwarze Fairtrade-Bälle zog Ludwig Fichtner, der bei der Stadt für Umweltangelegenheiten zuständig ist, aus einem großen Papiersack und verteilte sie an Vertreter der Einrichtungen wie ASP, der Jugendbegegnungsstätte, der Jugendwerkstatt und andere. Es sind besonders robuste und widerstandsfähige Bälle, die viel aushalten und für draußen geeignet sind. Bedruckt sind sie mit dem Fairtrade- und dem Stadt-Germering-Logo.

„Faire Wochen” vom 13. bis 27. September

Die Bälle wurden unter Fairtrade-Bedingungen in Pakistan hergestellt. Die Näherinnen und Näher bekommen angemessene Löhne, Kinderarbeit ist verboten und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind besser. Das wird durch das Fairtrade-Siegel bestätigt. Doch die Fairtrade-Bälle sind die Ausnahme, bedauert Gatzke. „Kinderarbeit kommt noch viel zu oft vor“. Die Arbeiter verdienen oft nur ein Bruchteil des Mindestlohns, den es auch in Pakistan gibt. Um überleben zu können, müssen Kinder mitarbeiten. Viele Sportler machen sich keine Gedanken über die Produktionsbedingungen der Fußbälle, die in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind. Die Fairtrade-Bälle sollen auch eine Mahnung sein, daran zu denken, erklärte Wolf-Dieter Gatzke. Leider sei „Kinderarbeit ist nach wie vor üblich“.
Um aufzuklären, beteiligt sich die Stadt Germering im Herbst an den bundesweiten „Fairen Wochen“. Sie finden vom 13. bis zum 27. September statt. Die Fairtrade-Steuerungsgruppe bereitet bereits die Aktionen und Veranstaltungen vor.

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