Gleich zwei Schützen aus dem Schützenbezirk München erhielten Anfang Oktober im Sitzungssaal des Bezirkstags Oberbayern die Bezirksmedaille für Verdienste in Gesundheit, Sozialem, Sport, Natur- und Umweltschutz sowie Kultur- und Heimat-pflege. Seit 1990 ehrt der Bezirk Oberbayern auf diese Weise Bürgerinnen und Bürger, die sich in den Aufgabenbereichen des Bezirkes mit außergewöhnlichem Engagement ehrenamtlich einsetzen.
Der stellvertretende Bezirkstagspräsident Josef Mederer überreichte im Rahmen einer kleinen Feierstunde die begehrten Auszeichnungen und betonte in seiner kurzen Begrüßungsansprache die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagement. Speziell an die Schützen gerichtet betonte er, dass die bayerischen Schützen gesellschaftstragend und von besonderer Tatkraft seien. Das Schützenwesen kenne viele Facetten, vom sportlichen Schießen spanne sich der Bogen über die Traditionspflege bis hin zum sozialen Engagement. Das engmaschige Netz der Schützenvereine und -verbände werde ausschließlich von Ehrenamtlichen zusammengehalten.
Als erster der auszuzeichnenden Schützen erhielt der stellvertretende Münchner Bezirksschützenmeister, Gauschützenmeister und Vereinsschützenmeister Georg Felbermayr die Medaille in Silber überreicht. Mederer lobte ihn als einen Mann der Tatkraft, der selbst anpacke und nicht nur davon rede, was getan werden müsse. Sportförderung und Traditionserhalt seien gleichermaßen Arbeitsfelder seines Wirkens. In einem hohen Maße leiste Felbermayr Pionierarbeit im Bereich Schützenjugend und Körperbehinderte. Um Jugendlichen den Schießsport näherzubringen, organsisierte der Schützenfunktionär Projekttage mit den Pasinger Schulen und einer Gerhörlosen-Bildungsstätte. Ein weiteres großes Verdienst sei aber die Errichtung einer Jugend-Begegnungsstätte, des Walchenseehauses, in dem nicht weniger als 6.000 Arbeitsstunden steckten. Die Einrichtung einer neuen Bogensportanlage im Münchner Westen in den letzten zwei Jahren sei ein wertvoller Beitrag für die Lebensqualität der Kommune.
Wolfgang Kink beschrieb Mederer als einen Praktiker, der anpacke. Seine ehrenamtliche Tätigkeit spiele sich vorwiegend auf zwei Ebenen ab. Zum einen sei das Engagement bei der Bernauer Wasserwacht zu nennen. Nach vielen Jahren an vorderster Front gründete er zudem einen Förderverein, der mit die Grundlage für die heutige Arbeit der Bernauer Ortsgruppe bildet. Zum anderen sei es der persönliche Einsatz im Schützenwesen, der fast schon zwangsweise zur Position des 1. Landesschützenmeisters führen musste. Denn er kenne den Trainingsbetrieb, die Arbeit im Verein an der Basis, und organisiere Sportveranstaltungen jeder Art. Das Oktoberfest-Landesschießen hob Mederer besonders hervor. Seit 1990 ist Kink Schießleiter dieses Freischießens, und um für diese Aufgabe gewappnet zu sein, habe er lange Jahre als Aufsicht, Auswerter und stellvertretender Schießleiter gearbeitet, alles ehrenamtlich, versteht sich. Dieses umfassende Wissen und Können brachte er auch ins bayerische und Deutsche Polizei-Sportkuratorium ein, in welchen er als umsichtiger und zielstrebiger Fachwart für Schießen wiederholt als erfolgreichster Coach und Mannschaftsführer bei nationalen und internationalen Polizeimeisterschaften agierte. Nach Silber im Jahr 1999 erhielt Wolfgang Kink für seine Verdienste nunmehr die Bezirksmedaille in Gold.
Der Feierstunde, die musikalisch vom Harfenduo Holzner-Schroll gestaltet wurde, schloss sich der Empfang des oberbayerische Bezirkstags an.