In seinem Geleitwort für die frisch gebackenen Küchenmeister machte Prüfer Jürgen Thamm es allen Teilnehmern deutlich: „Kochen ist nicht so einfach, wie es im Fernsehen immer dargestellt wird. Viele junge Leute wollen Küchenmeister werden und sind sich nicht bewusst, welcher Arbeitsaufwand dahinter steckt.“ Die 14 neuen Meister, die nun endlich ihre Meisterprüfung hinter sich haben, können davon ein Liedchen singen. Den Abschluss der IHK-Prüfung machte am vergangenen Wochenende der praktische Teil, der wie immer in der Kermess Hotelberufsfachschule in Pasing (Blumenauer Str. 131) stattfand.
Für die praktische Prüfung bekam jeder Prüfling einen Warenkorb mit Pflichtkomponenten, die in jedem Menü vorkommen mussten. In diesem von der Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern zusammengestellten Warenkorb befanden sich unter anderem Wildhase, Kalbskopf, Herbsttrüffel, Hummer, Nikolausäpfel, Safranfäden und Hefe. Was die Teilnehmer daraus zauberten, schmeckte allen Gästen der Meisterprüfung hervorragend. Die Prüfer jedoch schauten besonders genau hin. „Wir achten auch auf die Arbeitswege, Sauberkeit, Hygiene und fachliche Fertigkeit in der Küche und nicht nur auf das fertige Gericht. Außerdem gibt es noch eine mündliche Prüfung“, erklärte einer der vier Prüfer, Jürgen Thamm.
Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, wies zudem nochmal auf die schriftliche Prüfung der Meisteranwärter hin: „Hier mussten die Prüfungsteilnehmer an vier Tagen in 13 Zeitstunden ihr Wissen in neun Fächern unter Beweis stellen.“ Das heißt, es werden Fachwissen, gesetzliche Bestimmungen und Mathematik zur Kostenabrechnung abgefragt. Um sich dieses Wissen anzueignen, „haben die Teilnehmer in den vergangenen elf Wochen ihren Arbeitsplatz mit der Schulbank getauscht“, so Driessen.
Am Ende hat sich jedoch der Aufwand gelohnt. Von den 16 Prüfungsteilnehmern können sich 14 jetzt „Geprüfter Küchenmeister der IHK“, oder international ausgedrückt „Bachelor Professional (CCI) of Professional Cookery and Kitchen Management“ nennen. „Das ist eine super Quote“, freut sich Kermess-Leiter Hans Passian. Die neuen Meister werden nun wieder an ihre Arbeitsplätze, die von München über die Schweiz bis nach Kanada in aller Welt liegen, zurückkehren und vielleicht sogar einmal selbst Lehrlinge ausbilden.