Veröffentlicht am 07.08.2017 09:58

Auge um Feder


Von shw
Für die Krähenjagd sind besonders Wanderfalken geeignet. Allerdings ist deren Ausbildung zeit- und kostenintensiv. (Foto: GabiB/pixelio)
Für die Krähenjagd sind besonders Wanderfalken geeignet. Allerdings ist deren Ausbildung zeit- und kostenintensiv. (Foto: GabiB/pixelio)
Für die Krähenjagd sind besonders Wanderfalken geeignet. Allerdings ist deren Ausbildung zeit- und kostenintensiv. (Foto: GabiB/pixelio)
Für die Krähenjagd sind besonders Wanderfalken geeignet. Allerdings ist deren Ausbildung zeit- und kostenintensiv. (Foto: GabiB/pixelio)
Für die Krähenjagd sind besonders Wanderfalken geeignet. Allerdings ist deren Ausbildung zeit- und kostenintensiv. (Foto: GabiB/pixelio)

Peter Stich, Falkner aus Traubing, befasst sich nicht nur mit Falken, sondern kennt auch Krähen ganz genau. Die 5-Seen-Wochenanzeiger sprachen mit dem Falkner:

Warum fühlen sich Saatkrähen in der Nähe des Menschen so wohl?

Saatkrähen brüten häufig in Alleebäumen in der Nähe menschlicher Siedlungen. Teilweise ist hier das Nahrungsangebot größer (Essensabfälle, Komposthaufen), zum anderen sind sie hier vor ihrem einzigen natürlichen Feind, dem Habicht, besser geschützt, da dieser auf Grund seiner Scheue in der Regel den Menschen meidet.

Wie lange könnten Vergrämungsmaßnahmen erfolgreich sein?

Vergrämungsmaßnahmen können nur erfolgreich sein, wenn sie regelmäßig, am Besten mehrmals wöchtlich und über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Es genügt nicht, einfach einen Greifvogel fliegen zu lassen, dieser muss auch erfolgreich Krähen fangen, dies müssen die anderen Krähen mitkriegen um dauerhaft die Örtlichkeit wegen der für sie ausgehenden Gefahr zu meiden. Dies ist bei Saatkrähen problematisch,da diese ganzjährig geschützt sind. Man bräuchte dafür eine Ausnahmegenehmigung. Ob eine solche erteilt werden kann, entzieht sich meiner Beurteilung.

Was macht eine Vergrämung so anspruchsvoll?

Es gibt nur wenige Greifvögel, die für die Krähenjagd geeignet sind. Bei uns sind das vor allem Wanderfalken und Habichte. Die Vögel müssen perfekt auf Krähen abgetragen sein. Außerdem müssen sie mit den Unwägbarkeiten in der Nähe menschlicher Siedlungen vertraut sein. Außerdem ist der Zeitaufwand sehr hoch, für einen berufstätigen Falkner fast nicht zu leisten. Man benötigt einen Berufsfalkner oder einen Rentner - so wie mich - der die Falknerei ausübt. Durch den hohen Zeitaufwand dürften die Kosten nicht ganz gering sein.

Welchen Tipp hätten Sie für Anwohner?

Auf keinen Fall sollten die Tiere gefüttert werden. Ebenso sollte man an den Brutkolonien keine ständige Unruhe verbreiten. Das könnte in der Brutzeit möglicherweise mit dem Naturschutzrecht kollidiert.

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