In diesem Sommer wird die Gemeinde Grünwald weitere elf gemeindeeigene Wohnungen fertig gestellt haben. Jetzt feierte sie dafür das Richtfest.
Zimmermann Andreas Kolbinger ließ die Gemeinde als Bauherrn hoch leben und betonte die traumhafte Lage des gemeindlichen Wohnungsbaus Auf der Eierwiese 24. Der Zimmermann ließ aber nicht nur die Gemeinde als Geldgeber hochleben, sondern lobte auch die Planer, die hier ein Gebäude geschaffen hätten, das sowohl klassische als auch moderne Elemente enthalte. Nicht vergessen wurden natürlich auch die fleißigen Handwerker.
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Auch Bürgermeister Jan Neusiedl betonte die großartige Lage des neuen Anwesens: Nur ein paar Schritte weiter wartet die Isar, ein paar Schritte in die andere Richtung und das Ortszentrum von Grünwald liegt vor einem. Hier finde man alles, was man für den täglichen Bedarf brauche, stellte er fest. Vergeben sind die elf Wohnungen aber noch nicht, wie er verriet. Erst einmal habe sich der Gemeinderat auf die Vergabe der 56 Wohnungen konzentriert, die im Rahmen des Mehrgenerationen-Wohnprojekts entstanden waren. Alle Antragsteller konnten dabei aber nicht berücksichtigt werden, bedauert der Grünwalder Rathauschef.
Der Gemeinderat hatte dafür eine Art Punktesystem erstellt. Bei gleicher Punktezahl entschied das Los. Jetzt gibt es eine neue Chance für die, die sich um eine öffentlich finanzierte Wohnung bemühen wollen. Zu diesem Personenkreis gehören Angestellte der Gemeinde ebenso wie Menschen, die in pflegerischen Berufen arbeiten oder als Erzieher. Auch in Betracht gezogen werden Ehrenamtliche, die sich beispielsweise beim Roten Kreuz oder bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Wenn man wolle, dass das soziale Gefüge in einer Gemeinde wie Grünwald im Gleichgewicht bleibe, sei es wichtig für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, so sein Fazit.
Die Gemeinde hatte das Grundstück Anfang 2016 gekauft und statt des alten Einfamilienhauses ein Mehrfamilienhaus gebaut, das acht 1-Zimmerwohnungen, zwei 2-Zimmerwohnungen und eine 3-Zimmerwohnung enthält. Passend zu den elf Wohnungen wird es zudem elf Stellplätze in der Tiefgarage geben. »Die Verkehrssituation verlangt hier einfach nach einer Tiefgarage, da der Parkdruck enorm ist«, so der Rathauschef.
Mehr als ein Jahr hätten die Planungen und Genehmigungsverfahren bis zum ersten Spatenstich gedauert, so der Grünwalder Rathauschef. Die Hausgemeinschaft wird zudem durch tierische Mitbewohner ergänzt. Zu lösen galt es nämlich unter anderem ein neues Heim für die Fledermäuse zu finden, die unter dem Dach des abbruchreifen alten Hauses lebten und die während der Bauarbeiten in ein Fledermaushaus umquartiert worden waren. »Fledermäuse hatten im Dach gehaust, die stehen bekanntlich unter Naturschutz«, erklärte die Maßnahme Jan Neusiedl.
Der Bauhof hatte kurzerhand einen einstweiligen Unterschlupf für die kleinen Säugetiere gebaut. Jetzt wird das Dach so gestaltet, dass sie wieder an ihren angestammten Platz zurück können.
Dasselbe Problem habe man schon beim Bau des Gymnasiums gehabt, erinnerte sich Jan Neusiedl schmunzelnd. Dort stand vor dem Bau ein alter Holzschuppen, der zahlreiche Fledermäuse beherbergt hatte. Auch für sie musste eine Ersatzunterkunft gefunden werden, bevor die Bagger anrollen konnten.
Die Kosten für das Haus Auf der Eierwiese belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Gerne nehme die Gemeinde dieses Geld in die Hand, wenn sie dazu beitragen könne, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, betonte Jan Neusiedl. hw