Einer der beliebtesten Sonnenanbeter für den Garten ist der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia). Dieser duftende Halbstrauch kommt ursprünglich aus den Küstenregionen des Mittelmeerraums. Dort wächst er wild auf felsigen, trockenen Hängen und trotzt den schwierigen Bedingungen dort auf verschiedene Weise. Zum einen kühlt er aktiv sein Laub, indem er ätherische Öle abgibt - gleiches macht zum Beispiel auch der Steppensalbei (Salvia nemorosa) - zum anderen sind seine Blätter sehr schmal und bieten daher deutlich weniger Oberfläche mit Spaltöffnungen, über die Wasser verdunsten kann. „Schaut man sich den Lavendel etwas genauer an, erkennt man zudem einen leichten Flaum auf den Blättern. Diese Härchen reflektieren das Sonnenlicht und schützen die Pflanze vor Verbrennungen”, erklärt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Dieselbe Strategie wenden auch die Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) oder der Wollziest (Stachys byzantina) an.” Nicht zuletzt ist Lavendel aufgrund seiner Wurzeln gegen Trockenheit gewappnet: Neben einem gut ausgeprägten Wurzelgeflecht bildet er lange Pfahlwurzeln. Diese reichen bis tief in die Erde, wo es ausreichend Wasser gibt. Denselben Trick nutzen auch Rosen oder Stauden wie die Herbstanemone (Anemone hupehensis).