Das Ziel, das sich der Unterföhringer Gemeinderat vor neun Jahren gesetzt hatte, war ein ambitioniertes gewesen. Angesichts der prognostizierten Schülerzahlen war das Gremium im Verlauf der Planungen zum neuen Schulcampus an der Mitterfeldallee zu dem Schluss gekommen, dass es noch eine zweite Grundschule am Ort brauchte.
„Wir haben das große Glück, dass Unterföhring eine sehr kinderreiche Gemeinde ist. Und unsere Kinder wollen wir alle gut betreut wissen und schulisch bestmöglich fördern”, sagte Bürgermeister Kemmelmeyer nun bei der Segnungsfeier der aufwändig sanierten Grundschule an der Bahnhofstraße. „Wichtig war uns, dass beide Schulen den gleichen hohen Standard erfüllen”, ergänzte Kemmelmeyer: „Das ist uns offenbar sehr gut gelungen.”
Wesentlich sei dafür der Beitrag von Grundschulrektorin Claudia Denzinger und Schulberaterin Andrea Lehner zum pädagogischen Konzept hinter der Sanierung gewesen. „Wir haben hier in der Tat aus einer alten Schule eine neue gemacht”, sagte Andreas Kemmelmeyer mit Blick auf die freundlichen und farbenfrohen Lernlandschaften, die im Gebäude an der Bahnhofstraße entstanden sind. „Es wird daher auch den Grundschülern unseres neuen Unterföhringer Nordsprengels künftig an nichts fehlen”, ergänzte der Rathauschef.
Es freue ihn besonders, dass die Schule trotz der vielen Neuerungen ihren Charme und ihr unverwechselbares Flair beibehalten habe, erklärte der Bürgermeister: „Man geht rein und ist daheim.” Dem Gemeinderat sei wichtig gewesen, die Arenaform der Aula und das charakteristische Lichtauge des „Gelben Kastens” beizubehalten. Der Wunsch, das prägnante Mosaik an der Außenfassade des „Blauen Kastens” aus dem Jahr 1964 im Treppenhaus des sanierten Gebäudes wieder anzubringen, habe sich allerdings nicht erfüllen lassen. Stattdessen wurde das Mosaik nun außen aus Glas nachempfunden, so dass tagsüber nun beruhigendes blaues Licht in die dahinter liegenden Räume fällt.
Auch Rektorin Denzinger, die die Schülerinnen und Schüler nach den Pfingstferien wieder am neuen alten Standort begrüßen wird, war vom Gesamtergebnis der Sanierung angetan. „,Wenn Schule zum Lernparadies wird', könnte man als Überschrift darüber setzen”, sagte sie: „War es alle Mühe, Anstrengung und das Geld wert? Auf jeden Fall!”
Den Bauprozess hatten einige unverhoffte Herausforderungen erschwert. So war das von der Gemeinde beauftragte Elektrotechnik-Unternehmen insolvent gegangen. Außerdem war erst beim Rückbau ans Licht gekommen, dass im „Blauen Kasten” Asbest verbaut gewesen war. „Gott sei Dank in der gebundenen Form, so dass für die Kinder keine gesundheitliche Gefahr bestanden hat”, erläuterte Bürgermeister Kemmelmeyer. Ein Wasserrohrbruch im Musikvereinskeller hatte dann noch zur Folge, dass auch dieser ungeplant komplett erneuert werden musste.
So kamen 5,2 Millionen Euro an Zusatzkosten zusammen. „Da haben der Gemeinderat und ich erst einmal schlucken müssen”, gestand der Bürgermeister. Bedingt durch die preissteigernden Einflüsse der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine musste das Gremium letztlich Gesamtkosten von 29,47 Millionen Euro bewilligen. „Auch wenn das viel Geld ist, sind wir heute mehr denn je überzeugt, dass wir im Gremium richtig entschieden haben, weil wir in die Zukunft unserer Kinder investiert haben”, sagte Kemmelmeyer. Was die Schullandschaft betrifft, sei Unterföhring nun für die nächsten Jahrzehnte hervorragend gerüstet.