Ein Großbrand hat am Samstagabend (1. Februar) einen landwirtschaftlichen Betrieb in Milbertshofen (Gemeinde Vierkirchen) schwer getroffen. Gegen 22 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, nachdem eine Autofahrerin die Flammen bemerkt und umgehend den Notruf gewählt hatte. Sie verständigte zudem die Bewohner des Nachbaranwesens, da sich das Wohnhaus der betroffenen Familie nicht in unmittelbarer Nähe des Stalls befindet.
Das Feuer brach in einem Kälberstall aus. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Aufgrund der dichten Rauchentwicklung und der Panik der Tiere war die Situation besonders kritisch. Mehrere Kälber befanden sich noch im Stall und wurden in ein anderes Gebäude gebracht.
Trotz des schnellen Löscheinsatzes durch die Wehren aus Vierkirchen und den umliegenden Gemeinden sowie dem benachbarten Landkreis Freising konnten nicht alle Tiere gerettet werden. Insgesamt verendeten 15 Kälber, vier weitere mussten von der alarmierten Amtstierärztin aufgrund schwerer Verletzungen eingeschläfert werden. Dank der intensiven Bemühungen konnten jedoch 26 Kälber lebend aus dem Stall gerettet werden.
Infolge der Panik war zudem unklar, ob sich einige Kälber befreien konnten und nun unkontrolliert umherliefen. Daher wurde die Drohneneinheit des Landkreises Dachau mit einer Wärmebildkamera eingesetzt, um die angrenzenden Wiesen und Felder zu überfliegen. Alle entlaufenen Kälber konnten in unmittelbarer Umgebung auf der Flucht eingefangen werden.
Der Löscheinsatz gestaltete sich aufgrund der offenen Bauweise des Stalls besonders herausfordernd. Da ein Großteil der Arbeiten nur unter schwerem Atemschutz möglich war, wurde eine Atemschutz-Ausgabestelle mit dem hinzualarmieren Abrollbehälter-Atemschutz des Landkreises aufgebaut. Nach intensiven Löscharbeiten konnten die rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr den Einsatz gegen 00.45 Uhr beenden.
Die genaue Brandursache ist bislang unklar, die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache aufgenommen.
Im Einsatz waren die Feuerwehren Biberbach, Dachau, Giebing, Indersdorf, Petershausen, Röhrmoos und Vierkirchen sowie die Kreisbrandinspektion und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) ergänzt durch die Feuerwehren Fahrenzhausen, Kammerberg und Lauterbach aus dem Nachbarlandkreis Freising. Unterstützt wurden sie von zwei Fachberatern des THW sowie Rettungsdienst, Polizei und Veterinäramt.