23 Polizeiautos ausgebrannt


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
23 Autos der Diensthundestaffel brannten vollständig aus. (Foto: Berufsfeuerwehr München)
23 Autos der Diensthundestaffel brannten vollständig aus. (Foto: Berufsfeuerwehr München)
23 Autos der Diensthundestaffel brannten vollständig aus. (Foto: Berufsfeuerwehr München)
23 Autos der Diensthundestaffel brannten vollständig aus. (Foto: Berufsfeuerwehr München)
23 Autos der Diensthundestaffel brannten vollständig aus. (Foto: Berufsfeuerwehr München)

Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Diensthundestaffel in der Nacht auf Samstag (25.Januar) sucht die Polizei Personen, die dazu sachdienliche Angaben machen können. Sie werden gebeten, sich mit dem ermittelnden Kriminalfachdezernat 4, Tel. 089/2910-0, oder einer anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Zwei Millionen Euro Schaden

Gegen 2.40 Uhr war am Samstag der erste Notruf eingegangen. Der Anrufer meldete einen vermeintlichen Dachstuhlbrand bei der Polizeiinspektion in der Angerlohstraße. Weitere Anrufer berichteten von einem großen, weithin sichtbaren Feuerschein und einer Reihe von Explosionen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte zeigte sich allerdings ein anderes Bild. Auf dem Platz vor dem Gebäude standen 23 Einsatzfahrzeuge der Hundestaffel in Flammen. Sofort leiteten die Feuerwehrleute einen massiven Löschangriff ein, der 45 Minuten in Anspruch nahm. Das vollständige Ausbrennen aller Fahrzeuge konnte durch die Feuerwehr – sie war mit 45 Kräften vor Ort - dennoch nicht verhindert werden. Durch die enorme Hitzeentwicklung wurde auch das Dienstgebäude in Mitleidenschaft gezogen: Fensterscheiben platzten. Das Feuer griff aber nicht auf den Bau über. Menschen oder Tiere kamen nicht zu Schaden. Es entstand allerdings ein hoher Sachschaden: von zwei Millionen Euro geht die Polizei aus. Etwa 50 Beamte fahndeten in der Nacht in der Umgebung nach Tätern, konnten aber niemanden festnehmen. Brandfahnder und Staatsschutz ermitteln weiter.

„Terroristische Grundzüge”

Zwei Jahre dauert es, einen Hund so auszubilden, dass er bei der Polizei Dienst tun kann: Dann sind die Spürnasen vor allem bei der Verbrecher-, Waffen- oder Rauschgiftsuche eine große Hilfe. Sie können versteckte Personen, Drogen, Sprengstoff und digitale Speichergeräte aufspüren.
Die Einsatzfähigkeit der Hundestaffel sei beeinträchtigt, erklärte ein Polizeisprecher tags darauf. Zu Ausfällen bei den Streifen komme es aber nicht, weil die Münchner Staffel durch Fahrzeuge aus anderen Verbänden unterstützt werden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bot dem Polizeipräsidenten Thomas Hampel zudem Fahrzeuge der Feuerwehr zur Überbrückung an. In normalen Polizeiautos können Diensthunde nicht transportiert werden.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vermutet einen Brandanschlag. „Aus meiner Sicht hat das terroristische Grundzüge. Das ist eine schwerwiegende Straftat, die sich ganz gezielt gegen jene richtet, die jeden Tag rund um die Uhr im Einsatz für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sind“, sagte er. Auch Dieter Reiter äußerte die Vermutung, es handle sich um Anschlag aus dem linksextremen Lager. „Anschläge auf unsere Sicherheitskräfte sind ein Anschlag auf unsere Demokratie”, zeigte sich Reiter bestürzt.

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