Veröffentlicht am 12.10.2010 00:00

Hohenbrunn · Vermarktung startet


Von red
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair mit dem Plan für das neue Gewerbegebiet auf dem Areal in der Muna.	 (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair mit dem Plan für das neue Gewerbegebiet auf dem Areal in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair mit dem Plan für das neue Gewerbegebiet auf dem Areal in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair mit dem Plan für das neue Gewerbegebiet auf dem Areal in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair mit dem Plan für das neue Gewerbegebiet auf dem Areal in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)

Die Gemeinde hat die Vermarktung ihres neuen, knapp 40.000 Quadratmeter großen Gewerbegebiets in der ehemaligen Muna gestartet. »Jetzt sind wir so weit, dass wir Grundstücke konkret anbieten können«, sagte Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair in einem Gespräch mit dem Südost-Kurier.

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Hohenbrunner Gewerbegebiet nimmt Formen an Themenseite des Südost-Kuriers: Vom ehemaligen Munitionsdepot (Muna-Gelände), zur vier Hektar großen Neubaulandfläche, vor allem für produzierendes Gewerbe

»Wir sind im Bebauungsplanverfahren bei der zweiten Auslegung. Und die maßgeblichen Behörden haben auch schon ihr Okay gegeben.« Damit könnten bereits Bauanträge gestellt und voraussichtlich ab dem Jahresende Baugenehmigungen erteilt werden. 2011 sollen dann die Bagger rollen.

Der zweite Entwurf des Bebauungsplans, den das Hohenbrunner Architekturbüro Bonnet Ende September vorlegte, enthält die Änderungen, die sich aufgrund der Verhandlungen mit der Naturschutzbehörde und dem Forstamt Ebersberg ergeben haben und die Straßmair zufolge die wichtigsten sind. Darüber hinaus enthält der Entwurf auch einen flexiblen Vorschlag für die Aufteilung der drei Baufelder in Einzelgrundstücke, die eine Voraussetzung für die Vermarktung der Gewerbeflächen ist und bereits eingegangene Voranfragen mitberücksichtigt.

Entsprechend den Voranfragen gibt es ganz unterschiedliche Grundstücksgrößen, derzeit von 1.000 bis zu 15.250 Quadratmetern. Im östlichen Bereich, also zum bestehenden Gewerbegebiet hin, sind die kleineren Grundstücke vorgesehen. Hier sollen kleine Hohenbrunner Firmen und Start-Ups Erweiterungsmöglichkeiten bekommen, damit sie nicht aus Hohenbrunn weggehen müssen. Dem Rathauschef liegen schon Anfragen von Start-Ups vor, denen nicht gerade die Garage, aber der Anbau am Wohnhaus zu klein geworden sei. Im westlichen Bereich sind die großen Grundstücke für größere Firmen mit mehr Mitarbeitern geplant. Sie liegen direkt an der Siegertsbrunner Straße und in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Wächterhof. Der Grundstückspreis beträgt 235 Euro pro Quadratmeter erschlossen. »Was durchaus günstig ist, auch für die Lage«, wie Straßmair betont. Dass der Grundstückspreis die Erschließungskosten enthält, gebe Klarheit und helfe mögliche Streitigkeiten zu vermeiden, zumal sich die Rechtsprechung laufend ändere.

Vor allem produzierendes Gewerbe soll sich hier ansiedeln können. Für Büroräume gibt es, so der Rathauschef, genug Möglichkeiten im Bürogewerbegebiet Riemerling-West. Logistikunternehmen oder publikumsintensive Betriebe wie Einkaufsmärkte und Hotels sind nicht zulässig. Es soll weder eine Shoppingmeile noch ein mit Brunnthal-Nord vergleichbares Gewerbegebiet entstehen. Dagegen könnte sich Straßmair auch einen Handwerkspark gut vorstellen, wo mehrere Handwerker gemeinsam ihre Leistungen anbieten. Ein Campus, bei dem Start-Ups einen alten Gebäudebestand günstig nutzen, sei dagegen nicht möglich. Denn bis auf eine gut erhaltene Fahrzeughalle aus den 80er/90er-Jahren mussten alle vorhandenen Gebäude abgerissen werden. Sie waren entweder für Firmen ungeeignet oder von den verwendeten Baustoffen und Pestiziden her belastet. Zu den »Hausaufgaben, die die Gemeinde noch zu machen hat« zählt Straßmair die Errichtung einer Straße als Ersatz für die Bestandsstraße, wobei Wasser-, Abwasser-, Wärmeleitungen komplett erneuert werden müssen.

An deren westlichem Ende, wo zwei Kreisstraßen (Siegertsbrunner Straße M 24 und Luitpoldstraße M 11) aufeinanderstoßen, muss die Kreuzungssituation noch mit dem Straßenbauamt abgeklärt werden. Zumal hier die Zen­traleinfahrt zum gesamten Gewerbegebiet in der Muna geplant ist. Dafür wird derzeit vor allem ein Kreisverkehr diskutiert.

Außerdem arbeitet die Gemeinde gemeinsam mit dem Gewerbeverband an einer Beschilderung, die das Gewerbegebiet in verschiedene Bereiche unterteilt und den Verkehr auch über ein Farbkonzept führt.

Zufrieden ist Straßmair mit der Klärung von Fragen des Natur- und Umweltschutzes im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens. So wurde das Bannwalddreieck im nördlichen Bereich des Gewerbegebiets erweitert. »Das ging hauptsächlich von mir aus. Ich möchte den Waldgürtel um die Rodungsinsel gesichert wissen«, so der Rathauschef.

Weiterhin soll das neue Gewerbegebiet eine umweltschonende Nahwärmeversorgung auf regenerativer Basis bekommen, die mittel- oder langfristig auf das gesamte Gewerbegebiet ausgedehnt werden soll. Im neuen Teil der Muna werden die Grundstücke deshalb nur mit Nahwärmeanschluss verkauft. »Wir haben ein großes Waldgebiet von über 100 Hektar in der Nähe, wo Holz zur Verwertung anfällt. Mit diesem Holz könnten wir das Gewerbegebiet heizen.« esm

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