Veröffentlicht am 07.07.2011 00:00

Neufahrn · Bavaria Park spaltet die Neufahrner Bürgerschaft


Von red
Mehr als 400 Bürger waren zur Versammlung gekommen.  (Foto: bb)
Mehr als 400 Bürger waren zur Versammlung gekommen. (Foto: bb)
Mehr als 400 Bürger waren zur Versammlung gekommen. (Foto: bb)
Mehr als 400 Bürger waren zur Versammlung gekommen. (Foto: bb)
Mehr als 400 Bürger waren zur Versammlung gekommen. (Foto: bb)

Nicht nur die heißen Temperaturen heizten den Gemütern der vielen Besucher der Bürgerinformationsveranstaltung über den geplanten Kultur- und Freizeitpark im Mintrachinger Gewerbegebiet ein. Mehr als 400 Bürger quetschten sich in die Alte Halle und wollten sich über das Konzept des »Bavaria Parks« informieren.

Pro & Contra Bavaria Park in Neufahrn

Neufahrn · Brennpunkt: Bavaria Park Themenseite zum geplanten Bavaria Park

Bürgermeister Rainer Schneider musste daher viele bitten, die auf die Schnelle für den nächsten Tag anberaumte zweite Informationsveranstaltung zu besuchen. Die Veröffentlichung der ausführlichen Pläne zum Bau des Parks in der vergangenen Woche hatte eine wahre Medienschlacht von Parteien und Neufahrnern ausgelöst, die sich nach drei Jahren geheimer Verhandlungen im Gemeinderat mit den Betreibern hintergangen fühlten. Ein kleiner Teil der Mintrachinger Bevölkerung hatte sich vor der Veranstaltung bereits eine Meinung gebildet und äußerte ihren Unmut in Zwischenrufen wie: »Das brauchen wir nicht!«

Die Ausführungen des Bavaria-Sprechers, Thomas Neff, hören sich aber auch fast zu rosarot an. Ein außergewöhnliches Freizeitvergnügen für Reich und Arm, Jung und Alt, dazu immense finanzielle Vorteile für die Gemeinde, ohne dass diese selbst ein Risiko eingehen muss. Das auf 300 Millionen geschätzte Projekt scheint demnach eine reine win-win Situation für alle Beteiligten zu sein. Realisiert über ein Investoren- und Betreibermodell soll der »Bavaria Park« »ein Ort der Begegnung sein«, wie es Neff formulierte. Auf 18 Hektar Fläche soll es dann heißen »365 Tage Spaß an der Freud«, aber nicht mit Achterbahnen oder einem herkömmlichen Vergnügungspark ähnlich. »Wir wollen die bayerische Lebensart greif- und erlebbar machen«, so Neff. »Wir wollen die Neufahrner mit einbeziehen und eine Begegnungsstätte von Gästen mit Einheimischen realisieren.« Geplant sind verschiedene Themenhäuser zu Kultur, Musik und Theater, aber auch ein Bavaria Aktiv Bereich mit Skater-Bahn und Klettergarten. Das Ganze ist überdacht und somit das ganze Jahr wetterunabhängig nutzbar, der Eintritt kostenfrei.

Mehr als zwei Millionen Besucher sollen so jährlich vom Park angezogen werden – und genau diese Zahl löste den Unmut vieler Mintrachinger aus. Sie befürchten, nur 800 Meter vom Park entfernt, den Lärm und eine immense Zunahme des Verkehrs. »Dann haben wir 365 Tage im Jahr Volksfestgedudel vor der Haustüre«, brachte ein alteingesessener Mintrachinger vor. Da das geplante Dach jedoch nicht nur wärme-, sondern auch schallisoliert ist und somit nicht mit dem Segeltuch eines Volksfestzeltes vergleichbar sei, »werden Sie von dem Lärm nichts hören«, beschwichtigte Neff. Auch der Mintrachinger größte Sorge, dass sie dann von allen Seiten zugebaut und vom Verkehr überrollt würden, wies Neff als unbegründet zurück. Ein ausgeklügeltes Verkehrsgutachten habe vielmehr ergeben, dass das Gros der Besucher über den Autobahnanschluss komme, der Großteil davon wiederum in Bussen. Auch Bürgermeister Schneider erhofft sich, dass nach Fertigstellung der B 388 rund 3000 Autos weniger die B 11 befahren werden, eine Änderung der Verkehrsführung der dann zur Staatsstraße gewordenen B 11 schloss er zudem nicht aus.

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