Veröffentlicht am 19.11.2012 00:00

Günzenhausen/Dietersheim · Radwege und Umgehungsstraßen


Von red

Die Bürgerversammlungen in den Echinger Umlandgemeinden Dietersheim und Günzenhausen nutzt Bürgermeister Josef Riemensberger alljährlich nicht nur, um über die aktuelle Gemeindepolitik zu informieren.

Diese Zusammenkünfte sind auch für die dort ansässigen Bürger eine gute Möglichkeit, ihre Anliegen, Wünsche und Anträge direkt an oberster Stelle vorzutragen.

In Günzenhausen etwa erregte massiv der bereits in vielen vorangegangenen Jahren geforderte Radweg an der B 13 die Gemüter. Nun liege zwar endlich eine Planung vor, dass es damit so lange gedauert hatte, begründete Riemensberger mit zähen und bisher erfolglosen Grundstücksverhandlungen mit einigen Landwir-ten. Hier hakte eine betroffene Bäuerin und Grundeigentümer vehement ein. »Wir Landwirte sollen 6700 Quadratmeter Grund einbringen, der Radweg reicht bis zu 15 Meter von der Straße weg in unsere Felder hinein. Und das, damit der Radweg um einen Baum herumgeführt wird. Das kann ja wohl nicht sein«, machte sich die Betroffene Luft. »Wir sind einverstanden, wenn der Radlweg direkt an der B13 geführt wird und hätten uns erhofft, dass die Gemeinde mit ihren Landwirten an einem Strang zieht.«

Da die Planungen jedoch ausschließlich zwischen dem Straßenbauamt und der Unteren Naturschutzbehörde ablaufen, hätte die Gemeinde keine Einflußmöglichkeit und auch keine Klagebefugnis. »Wir können hier nicht tätig werden«, schilderte Riemensberger. »Wenn der Landrat seine Mitarbeiter nicht im Griff hat, dann kann die Gemeinde Eching nichts dafür.« Der Vorsitzendes des Bürgerforums GOD (Günzenhausen/Ottenhofen/Deutenhausen), Wilfried Liske, bedauerte sehr, »dass wenn einer aus dem Landratsamt mit dem Gesetzbuch daher kommt, dann hat er immer recht – auch wenn es oft im Widerspruch mit dem gesunden Menschenverstand steht«.

Weitere Diskussionspunkte waren Schäden in der Kirchenstraße, aufgrund der beschädigten Kirchenmauer laufe Wasser auf die Straße, im Winter komme es hier zu gefährlichen Eisplatten komme. »Grundstückseigentümer ist die Erzdiözese, alles muss diese auch agieren«, so Riemensberger. Liske regte zudem an, in Höhe des Kindergartens einen Zebrastreifen zu errichten, »da die Bergstraße jedoch dem Landkreis obliegt«, so das Gemeindeoberhaupt, »können wir nur mittels einer Anfrage an das Landratsamt herantreten«.

Einen Tag darauf war die Echinger Verwaltung bei den Dietersheimern, hier ging es vor allem um die Umgehungsstraße um den Ort und die Sanierung der bestehenden Straße. Diese Ortsumgehung von Dietersheim ist von den Bürgern schon lange ersehnt, wurde aber vom Bund nie realisiert. Nun soll in drei Jahren die B 11 zur Staatsstraße herabgestuft werden, vor der Übertragung vom Bund auf das Land Bayern fordert der Freistaat eine Sanierung der Straße.

Seit Jahren aber kümmert sich Berlin nicht mehr darum, eben weil sie an das Bundesland Bayern abgegeben werden soll – und Bayern kümmert sich nicht darum, weil sie ihr noch nicht gehörte. Ein beispielhafter Fall für Riemensberger, dass nichts passiert, wenn sich Zwei nicht einig sind.

Die anwesenden Dietersheimer möchten nun auch ihrerseits aktiv werden und kündigten an, mittels einer Unterschriftenaktion das Ganze zu beschleunigen. Für Joachim Höpp, dem Vertreter des Staatlichen Bauamtes aus Freising, ist es wichtig, dass der Freistaat die Straße in einem einwandfreien Zustand übernehme, was derzeit aber überhaupt nicht der Fall ist.

Die Entwässerung entspreche nicht den Vorgaben und auch die Decke und Tragschichten müssten unbedingt erneuert werden. Ein weiteres Problem sei, dass keinerlei Gelder im Etat des Freistaats für eine Umgehung eingestellt seien,

seinen Schätzungen nach würde diese bis zu 20 Millionen Euro kosten. »Da kann ich Ihnen nur den Rat

geben, beim Innenministerium direkt vorstellig zu werden.« bb

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