Veröffentlicht am 01.04.2014 00:00

Poing/Grub · Arbeiten am S-Bahnhof Grub beginnen Ende April


Von red
Ende April wird die Brücke am S-Bahnhof Grub abgerissen, bis August soll  hier eine neue gebaut werden.	 (Foto: Sybille Föll)
Ende April wird die Brücke am S-Bahnhof Grub abgerissen, bis August soll hier eine neue gebaut werden. (Foto: Sybille Föll)
Ende April wird die Brücke am S-Bahnhof Grub abgerissen, bis August soll hier eine neue gebaut werden. (Foto: Sybille Föll)
Ende April wird die Brücke am S-Bahnhof Grub abgerissen, bis August soll hier eine neue gebaut werden. (Foto: Sybille Föll)
Ende April wird die Brücke am S-Bahnhof Grub abgerissen, bis August soll hier eine neue gebaut werden. (Foto: Sybille Föll)

Am 7. April sollten am S-Bahnhof Grub (Gemeinde Poing) die Bauarbeiten für die neue Fußgängerbrücke beginnen, doch jetzt wurde der Termin auf Ende April verschoben.

Der Grund: Damit die Fahrgäste auch weiterhin problemlos von einem Bahnsteig auf den anderen gelangen können, soll eine Behelfsbrücke aufgestellt werden, deren Genehmigungsverfahren jedoch noch nicht abgeschlossen ist. »Wir rechnen aber damit, dass sie Mitte April installiert werden kann, sodass wir mit dem Abriss der alten Brücke Ende April starten können«, erklärt Thomas Stark, Referent des Bürgermeisters der Gemeinde Poing. Ende August soll dann die neue Brücke fertig sein. Die Behelfsbrücke lässt sich die Gemeinde 75.000 Euro kosten. Ursprünglich lag ein Angebot über 200.000 Euro vor – daher hatte die Gemeinde erwogen, Shuttlebusse einzusetzen, die die Fahrgäste auf die andere Seite des Bahnsteigs bringen. Oder sie hätten mit der S-Bahn bis Poing fahren und dort wieder eine Station zurückfahren müssen. »Das wäre sehr umständlich gewesen«, sagt Stark. Dank des günstigeren Angebotes für die Behelfsbrücke können die Bauarbeiten nun ohne Einschränkungen für die Fahrgäste durchgeführt werden. Auch die Buslinie 452 zum Möbelhaus Segmüller in Parsdorf fahre weiterhin von der gewohnten Haltestelle ab.

Mit dem Neubau der Brücke kann ein langes Kapitel geplanter Baumaßnahmen der Gemeinde Poing abgeschlossen werden. Schon seit Jahren gab es im Gemeinderat Diskussionen, was mit dem in den 1970er-Jahren errichteten Bauwerk, über das bis Juli 2011 auch noch Kraftfahrzeuge rollten, geschehen soll. Denn überall platzte der Beton ab, die Stahlträger im Inneren der Pfeiler drohten zu rosten, die Standsicherheit war in Gefahr. Doch Poing sah sich im Dilemma: »Vor etwa zehn Jahren stand noch seitens der Deutschen Bahn ein viergleisiger Ausbau der Strecke im Raum. Hätten wir damals schon eine neue Brücke gebaut, hätte es passieren können, dass wir sie wieder hätten abreißen müssen«, sagt Thomas Stark. Sämtliche Kosten hätte die Gemeinde selbst tragen müssen, denn seit den 90er-Jahren sind die Kommunen für Brücken verantwortlich, und nicht mehr die Bahn. So wurde in Grub über die Jahre hinweg lediglich notdürftig saniert. Auch eine Schließung des S-Bahnhaltepunktes war damals in der Diskussion, weil die Bahn im Falle eines viergleisigen Ausbaus einen Haltepunkt Poing West geplant hatte und drei Stationen innerhalb einer so kurzen Strecke zu viel gewesen wären. »Dagegen hat sich der Gemeinderat aber vehement gewehrt«, erzählt Stark.

Die S-Bahnstation Grub sei für Poing von großer Bedeutung, nicht zuletzt wegen des geplanten Gewerbegebietes an der Grenze zu

Vaterstetten: »Sie war zum Beispiel ausschlaggebend für die Entscheidung von Schustermann und Borenstein, hier einen neuen Firmenstandort zu errichten«, sagt Stark. Aber auch das Bauzentrum München sei von Grub aus gut zu erreichen, dazu seien die Forschungseinrichtung der Landesanstalt für Landwirtschaft und einige andere große Institutionen in Grub angesiedelt. Außerdem nutzten viele Pendler aus Parsdorf und Pliening den großen Park & Ride-Parkplatz.

Der Beschluss, eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer zu bauen, fiel im Sommer 2011, gleichzeitig wurde die Gleisüberfahrung für den Kfz-Verkehr gesperrt. Im November vergangenen Jahres legte der Bauausschuss dann die Details für das neue Bauwerk fest: Es soll 4,55 Meter breit werden, davon 1,8 Meter für Fußgänger und 2,75 Meter für einen gegenläufigen Radweg. Damit setzte sich die Gemeinde über die Empfehlungen der Deutschen Bahn und des Staatlichen Bauamtes Rosenheim hinweg, die eine Breite von drei Metern als ausreichend angesehen hatten – einen Meter für Fußgänger und zwei Meter für Radfahrer. »Zu eng und zu gefährlich« befürchteten jedoch die Mitglieder des Bauausschusses. Die circa 100.000 Euro Mehrkosten nimmt die Gemeinde Poing in Kauf. Insgesamt 570.000 Euro sind jetzt für den Abbruch und Neubau der Brücke veranschlagt, 270.000 Euro Förderung gibt es vom Freistaat Bayern. Bleiben inklusive Kosten für die Behelfsbrücke rund 370.000 Euro, die die Gemeinde selbst aufbringen muss. Sybille Föll

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