Veröffentlicht am 20.11.2015 00:00

Münchner Christkindlmarkt öffnet am 27. November


Von red

So langsam stimmt sich auch das Wetter auf Weihnachten ein. Das untrügliche Zeichen aber, dass der Advent bevorsteht, ist die Eröffnung des Münchner Christkindlmarkts.

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Am kommenden Freitag verwandelt sich die Innenstadt rund um den Marienplatz wieder in ein romantisches Wintermärchen mit Glühweinduft und vielen leichten und herzhaften Schmankerln, garniert mit weihnachtlicher Musik und gerne auch mit tanzenden Schneeflocken. So weit der Wunsch.

Die Realität ist davon nicht allzu weit entfernt. Doch nach den schrecklichen Ereignissen von Paris drängt sich als Erstes die Frage nach der Sicherheit auf, vor allem dort, wo sich große Menschenmengen aufhalten.

Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid wartet nicht erst, bis die versammelte Journaille ihm die Frage stellt. Bei der Vorstellung des Christkindlmarkts am Dienstag dieser Woche ist das das erste Thema, auf das er eingeht. »Es gibt keine konkrete Gefährdungslage«, betont er und weist auf die enge Kommunikation der Stadtverwaltung mit der Polizei hin. Schmid spricht von einer »erhöhten abstrakten Gefahr«. Die Verunsicherung bei den Menschen ist gewachsen, weil man nichts über mögliche Vorfälle weiß; weil man nichts wissen kann. Einer solchen Verunsicherung will die Stadt mit Sicherheitsmaßnahmen begegnen. »Wir haben die höchsten Sicherheitsstandards«, sagt Schmid.

Uniformierte Fußstreifen der Polizei werden den Christkindlmarkt begleiten, 13 Überwachungskameras haben das Geschehen im Blick. Ob das ausreicht? »Ziel der Terroristen war es, unser freiheitliches Alltagsleben zu stören. Dem dürfen wir nicht nachgeben«, erklärt der zweite Bürgermeister mit fester Stimme. »Ich freue mich sehr auf den Christkindlmarkt.«

Für diese Haltung gibt es viele handfeste Gründe, denen nur eine ungreifbare, diffuse und womöglich nicht vorhandene Gefahr gegenübersteht. Beim diesjährigen Christkindlmarkt gibt es wieder einige Neuheiten, darunter vier Standln mit kulinarischen Spezialitäten, die ganz unübersehbar einem Trend folgen. Willenborgs Crambambuli basiert auf veganem Dornfelder Rotwein in Bio-Qualität mit Weihnachtsgewürzen und einem Schuss Rum. Auch die Münchner Suppenküche hat ein Angebot, an dem Vegetarier und Veganer nicht einfach vorbeigehen können. Ergänzend dazu gibt’s hier die Tafelspitz-Semmel für Gourmets, die dem Fleischgenuss (noch?) nicht entsagt haben.

Im kleinen Schlemmerhaus ist das Gemüsepflanzerl der vegane Hit, allerdings kommen hier die konventionellen Genießer mit Schweinswürstl, Bratwurst, Steak und Zwiebelfleisch eher auf ihre Kosten. Der »Treffpunkt für Schleckermäuler« ist ebenfalls erstmals dabei. Kaiserschmarrn, Nuss-Spätzle und vieles mehr werden hier nach altbayerischen Rezepten zubereitet. Bio- und Ökozertifizierungen lassen sich fast überall finden, sodass die Beschicker auch diesem Trend Rechnung tragen. Die Stadt München hat den großen Vorteil, sich ihren Christkindlmarkt aus einer Vielzahl an Bewerbungen zusammenstellen zu können. 578 Standbetreiber haben sich beworben, »nur« 168 haben einen Platz bekommen. Sie alle sind ab dem 27. November für die Münchner und für die Touristen da, montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr, sonntags bis 20 Uhr und an Heiligabend, dem letzten Markttag, bis 14 Uhr.

Auf dem Christkindlmarkt gibt es einiges zu entdecken. Das gilt vor allem für Kinder ab sechs Jahren, die beim Entdeckerspiel »20x Budenzauber« mitmachen können. Der Verein Kultur & Spielraum hat das Spiel konzipiert, bei dem es darum geht, an den Adventssonntagen 20 Puzzleteile an Ständen einzusammeln, die über den ganzen Markt verteilt sind. Die Teilnahme ist kostenlos, weitere Informationen dazu gibt es an der Budenzauber-Info beim Christbaum am Marienplatz.

Von Carsten Clever-Rott

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