Veröffentlicht am 05.02.2025 11:50

Wie E-Scooter-Fahrer Münchens Ampeln ignorieren: Eine alarmierende Verkehrsstudie des ADAC


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Für viele sind E-Scooter ein Plage, weil sie zu oft rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und diese blockieren. Auch an roten Ampeln fallen E-Scooter-Fahrer öfter als alle anderen negativ auf. (Foto: job)
Für viele sind E-Scooter ein Plage, weil sie zu oft rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und diese blockieren. Auch an roten Ampeln fallen E-Scooter-Fahrer öfter als alle anderen negativ auf. (Foto: job)
Für viele sind E-Scooter ein Plage, weil sie zu oft rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und diese blockieren. Auch an roten Ampeln fallen E-Scooter-Fahrer öfter als alle anderen negativ auf. (Foto: job)
Für viele sind E-Scooter ein Plage, weil sie zu oft rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und diese blockieren. Auch an roten Ampeln fallen E-Scooter-Fahrer öfter als alle anderen negativ auf. (Foto: job)
Für viele sind E-Scooter ein Plage, weil sie zu oft rücksichtslos auf Geh- und Radwegen zurückgelassen werden und diese blockieren. Auch an roten Ampeln fallen E-Scooter-Fahrer öfter als alle anderen negativ auf. (Foto: job)

2023 verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt deutschlandweit insgesamt 327.230 Rotlichtverstöße, bei denen rund 10.000 Personen verletzt oder sogar getötet wurden. Vor diesem Hintergrund hat der ADAC unter anderem in München das Verhalten von Fußgängern, Rad-, E-Scooter- und Kraftfahrzeugfahrern genauer untersucht. Das Ergebnis: E-Scooter-Fahrer missachten rote Ampeln am häufigsten.
Untersucht wurden sowohl einfache Verstöße, bei denen die Ampel maximal eine Sekunde auf Rot stand, qualifizierte Verstöße, bei denen die Ampel länger als eine Sekunde auf Rot stand, sowie Frühstarter. Im Testzeitraum wurden in der Landeshauptstadt 12.861 Verkehrsteilnehmer und 597 Rotlichtverstöße erfasst. Besonders auffällig waren die E-Scooter-Fahrer, die prozentual gesehen die meisten Rotlichtverstöße begangen haben. Bei ihnen lag die Quote der Rotlichtverstöße bei gut 15 Prozent (13 von 86 Fahrern). Darauf folgte die Gruppe der Radfahrer mit gut 13 Prozent Verstößen (345 der 2.590 Radfahrer), der Fußgänger mit rund 5 Prozent Rotlichtverstößen (76 der 1.495 Fußgänger) und schließlich die Kraftfahrer mit rund 2 Prozent (163 der 8.690 gezählten Kraftfahrer).

„Rotlichtverstöße sind alles andere als ein Kavaliersdelikt”, äußerte sich Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, zu diesem Ergebnis. „Trotz teils empfindlicher Sanktionen zeigt das Testergebnis, dass zahlreiche Verkehrsteilnehmer rote Ampeln ignorieren. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, müssten konsequentere Ampelkontrollen erfolgen, damit Verstöße auch tatsächlich öfter geahndet werden. Nur dann ist eine Verhaltensänderung zu erwarten.” Viele Verkehrsteilnehmer wiegen sich zu oft in falscher Sicherheit – dies kann sie im schlimmsten Fall nicht nur Geld und Punkte, sondern auch das Leben kosten. Der ADAC Südbayern appelliert daher an alle, insbesondere Kindern, aber auch allen anderen Verkehrsteilnehmern ein Vorbild zu sein.

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