Seit Herbst 2015 ist das Virginia Depot in der Lerchenau eingezäunt. Was bis dahin als Erholungsoase für die Anwohner galt, kann nur noch durch den Zaun von außen betrachtet werden.
Ehemalige Kronprinz-Rupprecht-Kaserne & Virginia-Depot
Neubebauung im Münchner Norden Themenseite zur Neubebauung des Areals Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und des Virginia-Depot
Nun durften die Anwohner ihre Meinung zu diesem Thema sagen, vergangene Woche gab es eine Anwohnerversammlung. Es scheiden sich nach wie vor die Geister. Viele Anwohner möchten gerne diese grüne Oase in der Lerchenau erleben und begehen dürfen, andere wiederum sprechen sich für eine Umzäunung auf Zeit aus bis sich das Biotop mit seinen seltenen Pflanzen und Tieren voll entwickelt hat.
Die Zukunft des
Virginia Depots
bleibt ungewiss
Der Vorsitzende des BA 24, Markus Auerbach, sprach sich für eine Öffnung aus: »Die Arbeit des LBV (Landesbund für Vogelschutz) findet natürlich grundsätzlich unsere Unterstützung, aber wir wünschen uns eine Begehung der Wege«.
Von 2003 bis 2011 hat sich der LBV um die hochwertige Biotopfläche gekümmert, nun steht er selbst vor verschlossenen Türen und darf das rund 17 Hektar große Gelände nur mehr zur Betreuung der beiden Bruttürme betreten.
»Wir werden uns aber für die zukünftigen Pflegemaßnahmen sicher wieder bewerben«, betont Frauke Lücke vom LBV. »Wir können uns auch vorstellen, dass mittelfristig Flächen für die Erlebbarkeit geöffnet werden, dafür müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden«. Diese wären etwa die Ausweisung der Fläche als geschützter Landschaftsbestandteil, und die Sperrung empfindlicher Bereiche für die Öffentlichkeit. Wie lange jedoch eine Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil dauern wird weiß niemand. Stefan Fiedl von der Unteren Naturschutzbehörde, nach einer Gesetzesänderung im vergangenen Jahr nicht mehr dafür zuständig, war trotzdem anwesend und betonte: »Die Regierung wird das überprüfen, hat aber auch auf bestehenden Personalmangel verwiesen. Das Verfahren wird nicht schnell gehen.«
Georg Loy, selbst Anwohner der Lerchenau, hatte die Versammlung gefordert und präsentierte ein Konzept für die Öffnung des Virginia Depots. »Mit Information, Markierungen und Regeln sollte eine Zugänglichkeit möglich sein, wir wollen nicht erst 20 Jahre abwarten«, erklärte Loy. Eigentümer der Fläche ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die an diesem Abend nicht anwesend war. Es wurde jedoch eine Stellungnahme der BImA verlesen. In dieser spricht sie sich nicht für eine rasche Öffnung aus, und verweist auch auf die Verkehrssicherheit auf der Fläche des Virginia Depots es seien eventuell noch Kampfmittel auf dem Gelände.
Bernhard Grüber von der BMW Group erklärte die Pläne zum FIZ Future 2050, und die Sicht von BMW als Nachbar des Depots.
Letztendlich wurde abgestimmt, die Mehrheit der anwesenden Bürger stimmte für eine Öffnung des Depots.
Einstimmig angenommen wurde der Vorschlag eines jungen Imkers aus der Lerchenau. Er möchte Bienenstöcke auf dem Gelände des Virginia Depots ansiedeln, die Bienen sollen der Natur helfen und Pflanzen bestäuben, tote Bienen könnten als Nahrung für die Insekten dienen. Ob und wann das Virginia Depot wieder zugänglich gemacht wird liegt nun in der Hand der Regierung. peso