Veröffentlicht am 25.11.2016 00:00

Suldinger Feuerwehr finanziert sich ihr neues Fahrzeug selbst


Von red
Volles (Feuerwehr)-Haus in Sulding: Die Floriansjünger feierten den Abschluss eines gewaltigen Kraftaktes ganz groß. 	 (Foto: kw)
Volles (Feuerwehr)-Haus in Sulding: Die Floriansjünger feierten den Abschluss eines gewaltigen Kraftaktes ganz groß. (Foto: kw)
Volles (Feuerwehr)-Haus in Sulding: Die Floriansjünger feierten den Abschluss eines gewaltigen Kraftaktes ganz groß. (Foto: kw)
Volles (Feuerwehr)-Haus in Sulding: Die Floriansjünger feierten den Abschluss eines gewaltigen Kraftaktes ganz groß. (Foto: kw)
Volles (Feuerwehr)-Haus in Sulding: Die Floriansjünger feierten den Abschluss eines gewaltigen Kraftaktes ganz groß. (Foto: kw)

In der kleinen Holzlandgemeinde Hohenpolding ist der Traum eines jeden Gemeindekämmerers wahr geworden: Die Feuerwehr des Ortsteils Sulding hat ein Fahrzeug fast zu 100 Prozent aus Vereinsmitteln finanziert und damit der Gemeinde bei einer Pflichtaufgabe massiv unter die Arme gegriffen

40.000 Euro haben die Floriansjünger aus der Vereinskasse genommen, um zu einem modernen Mannschaftstransportfahrzeug zu kommen. Die Gemeinde steuerte »nur« die Funkausrüstung bei, 10.500 Euro ist der Standard-Zuschusssatz vom Freistaat Bayern. Und das war’s dann auch schon mit der Finanzierung.

Die gewaltige Summe kam auch nur in die Vereinskasse, weil die Feuerwehr eine Vielzahl von Festen und Veranstaltungen organisiert hat, immer nach dem Motto: »Wie könnte man mit viel Gaudi möglichst viel Geld in die Kasse bringen?« So formulierte Kommandant Johannes Stuckenberger bei seiner kurzen Rede aus Anlass der Fahrzeugweihe, bei der nicht nur die Offiziellen von Kreisbrandkommando und Kreisverwaltung der kleinen Dorf-Feuerwehr mit zwei Aktiven ihre Aufwartung machten.

»Das haben Feuerwehrfahrzeuge nun mal so an sich, dass sie bezahlt werden müssen, auch wenn es nicht die Hauptaufgabe einer Feuerwehr ist, dass sie Fahrzeuge beschafft«, meinte denn auch Landrat Martin Bayerstorfer mit Blick auf die ungewöhnliche Finanzierung, die aber Bürgermeister Heribert Niedermaier erkennbar angenehm war: Schon die Hohenpoldinger Feuerwehr habe für eine Fahrzeugbeschaffung einen ähnlichen Kraftakt hingelegt, deutete er an. Das neue Fahrzeug mit acht Sitzplätzen bringt nicht nur die Mannschaft zum Einsatz, zu Übungen oder zu Festen (ja, man feiert auch gerne mal auswärts, das haben sich die Floriansjünger verdient), es hat auch eine umfangreiche feuerwehrtechnische Beladung für kleinere Einsätze wie die Beseitigung von Ölspuren.

Teilweise sind die Freiwilligen mit Privatwagen zum Einsatzgefahren

Das bedeutet, dass die Floriansjünger nicht mehr für jeden Einsatz das große LF10/6 nehmen müssen, was wiederum die Lebensdauer dieses zentralen Fahrzeugs der Feuerwehr verlängert, was auch wieder langfristig richtig Geld sparen wird. Die Gemeinde Hohenpolding jedenfalls ist mächtig stolz auf ihre Feuerwehren und die vielen Feste, die die Feuerwehr Sulding mit solchem Erfolg durchgeführt hat, haben der Dorfgemeinschaft gut getan. Auch Kreisbrandrat Willi Vogl lobte das ehrenamtliche Engagement, das hier deutlich werde. Das neue Fahrzeug habe durchaus Auswirkungen auf die Sicherheit, weil es für Einsätze auf der Straße ausgezeichnet beleuchtet sei. Ganz ernst war nämlich ein Hinweis des Bürgermeisters, der die Fahrten von Freiwilligen mit Privatwagen zum Einsatzort »versicherungsrechtlich nicht optimal« nannte – und damit untertrieb er noch gewaltig.

Das – in der Form nie aufgeschriebene – Konzept »Feiern für mehr Sicherheit« hat Erfolg. Also wird es konsequent fortgesetzt. Die Fahrzeugweihe jedenfalls kombinierten die Suldinger Feuerwehrler gleich mit einem ausgewachsenen Weinfest, luden alle umliegenden Feuerwehren ein und sorgten für Umsatz und ein rappelvolles Gerätehaus. Das hatte schon 1999 die Gemeinde glücklicherweise groß genug geplant und zwei Einfahrten realisiert. So war nicht nur Platz für das neue Auto, sondern auch zum Feiern. kw

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