Mit der Niederschlagung der zweiten Münchner Räterepublik und dem "Weißen Terror" im Mai 1919 beschäftigen sich mehrere Veranstaltungen in der Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23). Der Eintritt ist jeweils frei.
Der Autor und Radiojournalist Thomas Grasberger spricht am Dienstag, 7. Mai, ab 19 Uhr, mit Laura Mokrohs über die blutige Niederschlagung der zweiten Räterepublik Anfang Mai 2019 in München. Dabei präsentiert Grasberger Hörproben aus Radiofeatures, die er für den Bayerischen Rundfunk geschrieben und produziert hat.
Am Donnerstag, 9. Mai, gibt es ab 19 Uhr eine Lesung aus den Tagebüchern von Erich Mühsam. Über 15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, hielt Mühsam sein Leben in Tagebüchern fest. Seine Aufzeichnungen sind stilistisch pointiert und zugleich schonungslos - auch sich selbst gegenüber. Seit 2011 erscheinen die Tagebücher in historisch edierter Ausgabe im Verbrecher Verlag. Der letzte Band, der das Jahr 1924 umfasst, erscheint in diesem Frühjahr.
Der Schweizer Comic-Zeichner Jan Bachmann hat die ersten Tagebucheinträge aus Erich Mühsams Tagebüchern in seinem Graphic Novel "Mühsam, Anarchist in Anführungsstrichen" verarbeitet. In der Reihe „ComicBar“ der Münchner Stadtbibliothek stellt die Münchner Zeichnerin Barbara Yelin das Werk am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr in der Monacensia vor. Die Reihe präsentiert internationale Künstler/innen und deren Werke der graphischen Literatur und Comic-Kunst.
Noch bis 30. Juni ist im Hildebrandhaus bei freiem Eintritt die Sonderausstellung "Dichtung ist Revolution" zu sehen. Mit Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller nimmt die Ausstellung diejenigen Schriftsteller in den Blick, die im Zuge der Revolution 1918 und Gründung der Räterepublik 1919 zu wichtigen politischen Akteuren wurden. Eine Kuratorenführung bietet die Literaturwissenschaftlerin Laura Mokrohs am Donnerstag, 16. Mai, um 17 Uhr an. Die Teilnahme ist kostenlos möglich.