Die schon lange gewünschten Lärmschutzeinrichtungen kommen mit dem Ausbau der Autobahn A 99. Ein ganzes Bündel an geräuschreduzierenden Maßnahmen, bestehend aus Schutzwand und Schutzwall, Flüsterasphalt und Aufforstung, sorgt dafür, dass es in der Gemeinde Kirchheim leiser wird.
„Für die Wohnqualität unserer Bürger ist es eine Verpflichtung, noch mehr gegen den Lärm zu unternehmen“, meint Erster Bürgermeister Maximilian Böltl. Mit dem achtspurigen Ausbau der A 99 gehe nun auch die Erweiterung der Lärmschutzeinrichtungen einher. Die bereits bestehende Wand wird bis auf die Höhe der ehemaligen Hausner Brennerei fortgeführt. Daran wird sich ein Schutzwall bis zum Hausner Wald anschließen, der die Verkehrsgeräusche ebenfalls mindert. Die Gemeinde erhält damit einen durchgehenden Lärmschutz auf einer Gesamtlänge von rund drei Kilometern von der Feldkirchener Straße im Gemeindeteil Heimstetten bis zum Autobahnparkplatz Aschheim.
Der Bund finanziert die Anlagen zur Geräuschminderung bis zu einem festgelegten Grenzwert. Dafür wäre in Kirchheim eine fünf Meter hohe Wand ausreichend. Um die Geräuschsituation zusätzlich zu verbessern, stockt die Gemeinde die Höhe der Schutzwand um zwei Meter auf insgesamt sieben Meter auf. Das entspricht der Höhe der bestehenden Wand. Die Kosten für diesen Mehrwert von rund 860.000 Euro übernimmt die Kommune.
Demgegenüber verzeichnet Kirchheim auch Einnahmen: Aus dem Verkauf von für den Ausbau notwendiger Grundstücke an die Autobahndirektion Südbayern erhält die Gemeinde etwa 800.000 Euro. Bereits 2015 und 2016 wurden Schutzeinrichtungen nördlich der Anschlussstelle Kirchheim in Fahrrichtung Stuttgart/Nürnberg installiert. Die Investitionen stemmte überwiegend die Kommune.
Damit es im Ort ruhiger wird, greifen noch weitere Maßnahmen. Im Lärmschutzbündel enthalten ist ein geräuschmindernder Fahrbahnbelag, der für den zweiten Bauabschnitt des achtstreifigen Ausbaus der A 99 im gesamten Abschnitt auf einer Länge von 3,8 Kilometern eingebaut wird. Weiter wird als Luftfilter ein Areal östlich der Autobahn A 99 langfristig aufgeforstet und begrünt. Der auf rund 18.300 Quadratmetern entstehende neue Wald bindet Staub, Abgase und Schadstoffe und natürlich Lärm.
Der Ausbau des Autobahnrings München Ost ist eines der größten Infrastrukturprojekte in Bayern. Der erste Abschnitt ist fertig, Ende 2019 wurde die Trasse vom Kreuz München-Nord bis zur Anschlussstelle Aschheim/Ismaning abgeschlossen. Jetzt folgt der Ausbau bis ans Kreuz Ost. Im Laufe dieses Jahres werden erste kleinere Spartenverlegungen und Kampfmittelsondierungen vorgenommen. 2021 folgen weitere Arbeiten, bei denen eine provisorische Verbreiterung in den Mittelstreifen hergestellt wird. Darüber hinaus wird an der Anschlussstelle Kirchheim die Behelfsbrücke für den Verkehr sowie im Bereich der Münchner Straße/Erdinger Straße eine temporäre Fußgänger- und Radfahrerbrücke errichtet. Die Hauptbaumaßnahme startet 2022.