Wie das Innenministerium auf eine aktuelle Anfrage der Ebersberger SPD-Abgeordneten Doris Rauscher bekannt gab, gehen die Planungen für einen Umzug der Poinger Polizeiinspektion nach Grub in die nächste Phase.
Das bayerische Innenministerium wird nach dem grünen Licht aus dem Staatlichen Bauamt Rosenheim nun beantragen, die ausgewählte Fläche in Grub der Bayerischen Polizei zur Bewirtschaftung zu übertragen. Als Baumaßnahme im Staatshaushalt eingeplant werden soll die neue Polizeiinspektion laut Innenministerium zum Doppelhaushalt 2021/22, berichtet Rauscher. Es freut mich, dass die Projektplanung voranschreitet und sich der Umzug damit weiter konkretisiert!
Der Bau könnte 2022 über die Bühne gehen
Im Rahmen des Flächenmanagementverfahrens hatte das Staatliche Bauamt Rosenheim ein baufachliches Gutachten erstellt mit dem Ergebnis, dass das Grundstück in Grub für einen Neubau der Polizeiinspektion auf Grund seiner Lage und Beschaffenheit gut geeignet sei. Entsprechend lautete auch die Unterbringungsempfehlung der Immobilienverwaltung des Freistaats.
Einzige Einschränkung in der Antwort des Innenministeriums: Wann eine Finanzierung möglich ist, hängt davon ab, wie viele Hochbaumittel in den nächsten Doppelhaushalten zur Verfügung stehen werden. Danach richten sich auch die weiteren zeitlichen Planungen. Da die aktuelle Polizeiinspektion eigentlich schon seit Jahren nicht mehr dem Standard eines modernen Dienstgebäudes entspricht, muss sichergestellt werden, dass der Neubau der PI in Grub in der Prioritätenliste der Staatsregierung weit oben steht!, sagt Rauscher.
Dazu will die Ebersberger Landtagsabgeordnete erneut Innenminister Joachim Herrmann kontaktieren und auf die dringliche Situation in Poing verweisen. Eine Anfrage von Rauscher hatte ergeben, dass 2019 für die Polizeiinspektion Poing 65 Stellen vorgegeben waren, tatsächlich aber nur 56 Stellen besetzt sind.
Ausschlaggebend ist aber vor allem auch, dass im Durchschnitt nur 49 Polizisten und Polizistinnen zur Verfügung standen. Das sind 16 weniger, als eigentlich der Plan ist!, sagt Rauscher. Beim Blaulichtempfang im Parsdorf Mitte Februar sprach Herrmann bereits davon, dass neue Stellen für die Polizei bewilligt worden seien, die genaue Verteilung, also auch wie viele davon auf den Landkreis entfallen, könne er aber nicht nennen. Zudem müssten die Kräfte auch erstmal ausgebildet werden.
Die Polizeiinspektion Poing ist für den gesamten nördlichen Landkreis Ebersberg zuständig, konkret für die nördlichen Landkreisgemeinden Poing, Markt Schwaben, Pliening, Anzing, Forstinning, Vaterstetten und Zorneding. Die Dienststelle betreut damit ein Gebiet mit etwa 75.000 Einwohnern. Bis Herbst 2015 gab es beim Rathaus Vaterstetten eine Polizeiwache, dann wurde der Standort mit der Inspektion in Poing zusammengelegt. Die aktuelle Polizeiinspektion in Poing liegt in der Markomannenstraße, ganz im Süden des Ortes.
„Das Haus ist bereits seit mehr als einem Jahr sanierungsbedürftig, erfüllt keine modernen Standards und ist auch zu klein für die Polizisten vor Ort”, erklärt Doris Rauscher. Dies sei aber nicht verwunderlich, schließlich ist das Gebäude bereits seit 1971 in Betrieb, als Poing nur etwa ein Viertel der heutigen Einwohnerzahl hatte. Schon 2018 hat der Freistaat angefangen, nach einem neuen Grundstück in der Gemeinde zu suchen und ist dabei auf das Grundstück des Versuchsguts Grub gestoßen.