Am St.-Wolfgangs-Platz in Haidhausen, nicht weit vom Rosenheimer Platz, sind seit 100 Jahren die Salesianer Don Boscos beheimatet. Auf dem "Campus Don Bosco" hat die Ordensgemeinschaft mit weiteren Trägern ein Zentrum der Begegnung, der Bildung und des Glaubens geschaffen, um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Heimat geben.
Die 1859 vom italienischen Priester Johannes Bosco gegründeten Salesianer Don Boscos sind als Pioniere der Jugendarbeit bekannt. Erst im Vorjahr hat der Orden sein rundes Jubiläum in München gefeiert. "Gemeinsam haben wir uns an die Arbeit der vergangenen 100 Jahre erinnert und die Zusammenarbeit auf dem Campus Don Bosco intensiviert", betonen sie. Wichtig ist der Gemeinschaft die Vernetzung mit dem Pfarrverband Haidhausen, den Salesianerpatres leiten, sowie mit den Institutionen im Stadtviertel.
1919 hatten die katholischen Ordensbrüder ihre Arbeit in München aufgenommen - seinerzeit in einer windigen Holzbaracke in Giesing. Zwei Jahre später erfolgte dann der Umzug nach Haidhausen, in die ehemalige "Kreisirrenanstalt" südlich der Kirche St. Wolfgang. Kein Geringerer als der päpstliche Nuntius Eugen Pacelli, der als Pius XII. später selbst Papst werden sollte, hatte geholfen, das Geld für den Kauf des Gebäudekomplexes aufzubringen.
Der Campus Don Bosco ist vor allem ein Ort für Kinder und junge Menschen: Zu den Einrichtungen gehören das Kinderhaus "Casa Don Bosco" mit Krippe, Kindergarten und Hort, die Berufsfachschule für Kinderpflege, die Fachakademie für Sozialpädagogik und als Herzstück das Salesianum. Ganz in der Tradition des Ordensgründers Johannes Bosco bietet das Haus seit 100 Jahren jungen Menschen während ihrer Schul- und Ausbildungszeit eine „Heimat auf Zeit“. Angesprochen sind junge Frauen und Männer ab 15 Jahren, die in München eine Ausbildung oder ein Praktikum absolvieren, eine Berufsschule besuchen oder aufgrund individueller Benachteiligungen auf Hilfe angewiesen sind. Neben der Unterkunft und Verpflegung erhalten die jungen Leute eine ganzheitliche Förderung und Unterstützung sowie eine fundierte Begleitung – nicht nur in Krisensituationen. Bildung, Begegnung und Glauben, so lauten die Schwerpunkte. Zum Salesianum gehören ein Jugendwohnheim für Auszubildende und Blockschüler sowie Gruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Über das Jahr verteilt finden hier um die 1.000 junge Menschen eine vorübergehende Heimat. Daneben bietet die Einrichtung einen eigenen Bereich für Veranstaltungen und Tagungen sowie viele Freizeitmöglichkeiten wie Sportplatz, Turnhalle, Hallenbad, Fitnessräume, Kegelbahn, Kletterwand oder Musik- und Kreativraum.
Doch all die Infrastruktur wäre nichts ohne die Menschen. Allein im Salesianum tragen 120 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen durch ein hohes Engagement und eine tiefe Verbundenheit dazu bei, „dass das Leben junger Menschen gelingt", wie die Ordensgemeinschaft betont. Aktuell gesucht werden motivierte junge Leute zwischen 18 und 27 Jahren, die auf dem Campus Don Bosco ab 1. September ein FSJ oder BFD absolvieren möchten. Die Einsatzbereiche reichen vom Kinderhaus über Jugendhilfe bis zum Veranstaltungsbereich. Interessenten melden sich bei Fabian Urner unter Tel. 48008260 oder per Mail an freiwillig@donbosco.de. Weitere Informationen gibt es im Internet unter donboscovolunteers.de/inland