Die im Volksmund als Kircherl bezeichnete kleine römisch-katholische Wallfahrtskirche St. Anna liegt dicht an der steil abfallenden Hochterrasse des Isarufers in direkter Nachbarschaft zum Tierpark Hellabrunn. Für Hochzeiten und Taufen ist das idyllisch gelegene Kleinod beliebt.
Im Herbst ist das St.-Anna-Kircherl Ziel von Wallfahrten. Schriftlich zum ersten Mal verbürgt ist der Bau im Jahr 1186 als eine zum Besitz des Klosters Tegernsee gehörige Liegenschaft.
Ein düsterer romantischer Mythos hat sich bis heute erhalten: Angeblich sei das Kirchlein von einem reichen Adeligen als Zeichen seiner tiefen Reue gestiftet worden. Der Legende zufolge hatte sich der Mann in eine junge Frau aus dem Münchner Judenviertel verliebt und sie auf seinen Landsitz nach Thalkirchen geholt. Doch das Glück währte nicht lange - und seine Hochwohlgeboren wandte sich einer anderen zu. Aus Verzweiflung über ihre unglückliche Liebe soll sich die Verlassene in der nahe gelegenen Isar ertränkt haben.
Um seine Schuld am Selbstmord der Geliebten zu sühnen, habe der edle Herr daraufhin das Kircherl bauen lassen. Die arme verlorene Seele der Frau soll bis heute in dunklen Nächten als zartes blaues Licht umherspuken - und späte Heimkehrer entlang des Harlachinger Bergs erschrecken.