Sie ist das wohl bekannteste Bauwerk in Englschalking: die kleine Kirche St. Nikolaus, deren Turm mit der Sonnenuhr stets zu lächeln scheint. Jetzt droht das „Nikolauskircherl”, wie es die Bewohner liebevoll nennen, einzustürzen. Die Pfarrgemeinde St. Emmeram will die Kirche vor dem Verfall retten und wieder zugänglich machen – doch das kostet Geld.
Der kleine frühgotische Bau im historischen Ortskern von Englschalking stammt aus dem 14. Jahrhundert. Damit gehört St. Nikolaus zu den ältesten erhaltenen Kirchen Münchens. Nikolaus, als alljährlicher Gabenbringer einer der bekanntesten Heiligen, ist unter anderem der Patron der Menschen auf dem Weg. So weist die alte Wegekirche auf einen alten Rastplatz an einer Handelsstraße hin. Über die Jahrhunderte hinweg ist sie ein Zeichen gelebten Glaubens und der altbayerischen Kultur geblieben. Heute ist St. Nikolaus Teil des als Ensemble geschützten Ortskerns. Der Weiler Englschalking gehörte ab 1319 zur Grafschaft Ismaning und ab 1818 zur Gemeinde Daglfing, bevor zum 1. Januar 1930 die Eingemeindung nach München erfolgte. Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Daglfing, Wilhelm Flaschenträger, kam aus Englschalking. Er ist auf dem Friedhof von St. Nikolaus begraben.
Die Kirche gilt als Wahrzeichen von Englschalking, auch ihre teils gotische, teils barocke Ausstattung ist sehenswert. Doch vor einigen Monaten musste der sakrale Bau gesperrt werden, da er stark einsturzgefährdet ist. Eine Überprüfung der Statik hatte ergeben, dass Teile der Hölzer des Dachstuhls und der Decke aufgrund von Feuchtigkeitsschäden verfault sind. Der gemauerte Dachreiter mit seinem Pyramidendach ist eingesunken. „Unsere Gemeinde will im Rahmen einer Notfallmaßnahme das Nikolauskircherl wieder zugänglich machen”, sagt Gabriele Huber vom Spendenausschuss der Pfarrei St. Emmeram, zu der St. Nikolaus gehört.
Die Maßnahme schließt ein, die Dachsparren und Deckenhölzer von den verfaulten Teilen zu befreien und die statische Last zu überbrücken. „Es muss schnell gehandelt werden, um einen völligen Einsturz des Dachstuhls zu vermeiden”, informiert Huber. Daher soll mit den Bauarbeiten möglichst noch im Mai begonnen werden. Für die Notfallmaßnahme sei mit Kosten von etwa 150.000 Euro zu rechnen – viel Geld. In den vergangenen Jahren habe die Pfarrei St. Emmeram bereits Fördermittel für andere Projekte erhalten, erklärt Gabriele Huber: „Weil viele Denkmäler an anderen Orten auch zu erhalten sind, können wir von der Finanzkammer keine weitere finanzielle Hilfe erwarten.” So ist bereits die Philippus und Jakobus geweihte Daglfinger Kirche, die ebenfalls zur Pfarrei gehört, jahrelang saniert worden. Seit Oktober 2022 steht sie wieder offen.
Um auch das Englschalkinger Kirchlein zu erhalten, bittet die Pfarrei nun um Spenden – nur auf diesem Wege sei die Summe für die Notfallmaßnahme aufzubringen. „Jede Spende hilft, das Nikolauskircherl wieder zugänglich zu machen, damit wir bald wieder Gottesdienst darin feiern und uns zum Gebet oder anderen kulturell-religiösen Veranstaltungen dort treffen können”, sagt Huber. Wer spenden möchte, findet die Kontodaten untenstehend sowie unter www.sankt-emmeram.de
IBAN: DE18 7509 0300 0002 1426 27
BIC: GENODEF1M05
Betreff: Notfallsanierung St. Nikolaus