Veröffentlicht am 07.10.2009 00:00

Hohenbrunn · Pläne gehen voran


Von red
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair öffnet schon einmal probeweise das Tor zum geplanten Gewerbegebiet in der Muna.   (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair öffnet schon einmal probeweise das Tor zum geplanten Gewerbegebiet in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair öffnet schon einmal probeweise das Tor zum geplanten Gewerbegebiet in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair öffnet schon einmal probeweise das Tor zum geplanten Gewerbegebiet in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)
Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair öffnet schon einmal probeweise das Tor zum geplanten Gewerbegebiet in der Muna. (Foto: Schwarz-Mehrens)

Im Frühsommer dieses Jahres erwarben die Gemeinden Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn die ehemalige Munitionsanstalt nach 70 Jahren militärischer Nutzung vom Bund.

Wochenanzeiger München: Gewerbegebiet für Hohenbrunn/Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Hohenbrunner Gewerbegebiet nimmt Formen an Themenseite des Südost-Kuriers: Vom ehemaligen Munitionsdepot (Muna-Gelände), zur vier Hektar großen Neubaulandfläche, vor allem für produzierendes Gewerbe

Um die Flächen jeweils besser überplanen zu können, vereinbarten sie bereits beim Kauf eine Bereinigung ihrer durch die Muna verlaufenden Gemeindegrenzen. Die dafür erforderliche Umgemeindung von Grundstücken haben die Gemeinderäte beider Gemeinden jetzt in ihren September-Sitzungen beschlossen. Diese Grundstücke entlang der Siegertsbrunner Straße und der ehemaligen Hauptdurchfahrtsstraße im Depotbereich waren zivilrechtlich schon im Eigentum der einen Gemeinde, lagen aber in der Gemarkung der anderen. Sie wurden nun wechselseitig auch gemeinderechtlich übernommen. Da sie jeweils gleich groß sind, ändern sich die Gemeindegebiete nur unwesentlich.

Die Umgemeindung vereinfacht für Hohenbrunn die Überplanung des ehemaligen Muna-Verwaltungsbereichs erheblich. Wie von Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair zu erfahren war, ist sie ein erster Schritt bei der Überführung der ehemals militärisch genutzten Flächen in die zivile Nutzung als Gewerbeflächen. »Der alte Verwaltungsbereich wurde«, so Straßmair, »auf der Verhandlungsbasis gekauft, dass hier ein Gewerbegebiet entstehen kann. Und dafür haben wir auch entsprechend gezahlt.« Einen Aufstellungsbeschluss gibt es schon seit 2007. Laut dem Rathauschef wird das Bebauungsplanverfahren wegen der notwendigen Verfahrensschritte aber mindestens bis Ende nächsten Jahres dauern.

In dem neuen Gewerbegebiet sollen idealerweise produzierendes Gewerbe und Büros ihren Platz haben. Es hat bei einer Gesamtfläche von 6,5 Hektar eine Nettobaulandfläche von gut vier Hektar. Das restliche Drittel soll Grünflächen und Wald vorbehalten sein, was auch zur Attraktivität des Gewerbegebiets beitragen soll. Die Käufer sollen bei ihren Bauvorhaben möglichst wenig eingeengt werden und viel Flexibilität haben. Während nach kleineren Grundstücken bis 3.000 Quadratmetern bereits Nachfrage besteht, wären Straßmair auch Interessenten mit einem größeren Flächenbedarf, beispielsweise 10.000 bis 20.000 Quadratmetern, sehr willkommen.

Allerdings hat die Gemeinde diesen Standort nicht aus eigener Wahl für ein Gewerbegebiet favorisiert. Straßmair zufolge habe man sich dann doch dafür entschieden, da hier versiegelte Flächen von einer militärischen in die zivile Nutzung zu überführen sind, wobei die Gemeinde das Heft in ihrer

Hand halten will. Für das Gewerbegebiet sei die nahegelegene S-Bahn-Haltestelle zwar ein besonderer Standort-Vorteil. Für die Gemeinde sei es aber ein massiver Standort-Nachteil, dass der dort generierte Verkehr in Richtung Autobahn überwiegend durch Hohenbrunn über die Dorfstraße rollt. Insbesondere, weil größere Fahrzeuge das Nadelöhr der S-Bahn-Unterführung an der Luitpoldstraße nicht passieren können. »Da muss verkehrlich etwas gemacht werden, auch in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, die in nächster Nähe ebenfalls ein Gewerbegebiet entwickelt«, meint der Rathauschef.

Als Hauptgründe für die starke Verkehrsbelastung der Hohenbrunner Dorfstraße nennt er den Verkehr aus Siegertsbrunn, Oberpframmern und Egmating sowie den Schwerlastverkehr aus und zu dem in der Muna bereits bestehenden Gewerbegebiet. Dem 1996 entstandenen und 2009 aktualisierten Verkehrsgutachten von Prof. Harald Kurzak zufolge war die Dorfstraße 2008 mit durchschnittlich 10.100 Fahrzeugen pro Tag belastet. Zusammen mit dem Verkehr auf der Bundesstraße 471 musste der Pfarrer-Wenk-Platz dabei täglich zirka 15.000 Fahrzeuge verkraften. Um hier eine Entlastung zu erreichen, so Straßmair, muss außer einer Lösung für die in der Diskussion befindliche Umgehungsstraße auch eine für die verkehrliche Anbindung des Gewerbegebiets gefunden werden.

esm

north