„Omas for Future” werben für Europawahl


Von Patrizia Steipe
Aufklärungsarbeit zur Europawahl betreiben die „Omas for Future” bei ihrer freitäglichen Mahnwache. (Foto: pst)
Aufklärungsarbeit zur Europawahl betreiben die „Omas for Future” bei ihrer freitäglichen Mahnwache. (Foto: pst)
Aufklärungsarbeit zur Europawahl betreiben die „Omas for Future” bei ihrer freitäglichen Mahnwache. (Foto: pst)
Aufklärungsarbeit zur Europawahl betreiben die „Omas for Future” bei ihrer freitäglichen Mahnwache. (Foto: pst)
Aufklärungsarbeit zur Europawahl betreiben die „Omas for Future” bei ihrer freitäglichen Mahnwache. (Foto: pst)

„Liebe Oma, heute haben wir in der Schule über Europa geredet und die Lehrerin hat erklärt, was Demokratie ist“, so beginnt der „Enkelbrief“, den die Omas for Future Germering einem Wahlaufruf für die Europawahl am 9. Juni angehängt haben. Ob das Schreiben von Lina tatsächlich existiert oder fiktiv und als Wahlwerbung gedacht ist, das ist nicht ersichtlich. Es ist aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist den „Omas“, dass die EU-Bürger wählen gehen, „Jede Stimme zählt“, heißt es in dem Aufruf.

Seit vielen Monaten stehen die „Omas for Future Germering”, eine von über 80 Regionalgruppen in Deutschland, jeden Freitag mit ihren Plakaten und Transparenten in der Nähe der Stadthalle, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Dabei stehen das umweltfreundliche Verhalten oder wie man es erreichen kann, im Mittelpunkt. Derzeit geht es vor allem über Informationen zur Europawahl. „Noch nie war die Abstimmung so wichtig wie jetzt“, haben die Omas festgestellt und noch etwas merken sie: Viele Bürger können mit der Europawahl nichts anfangen, dabei gelte es, den künftigen Kurs der europäischen Umwelt- und Klimapolitik mitzugestalten.
In ihren Gesprächen vermitteln die „Omas“ deswegen Grundwissen wie, dass alle fünf Jahre gewählt wird und 96 deutsche EU-Abgeordnete von 720 Parlamentariern nach Straßburg und Brüssel entsandt werden. An einigen Passanten ist auch die Neuerung vorbei gegangen, dass erstmals ab 16 Jahren gewählt werden darf. Da die Generation 50+ in Deutschland etwa die Hälfte aller Wahlberechtigten und circa 45 Prozent aller Menschen stelle, komme bei der Wahl „vor allem uns Großeltern eine große Verantwortung zu“, betont Omas-for-Future-Gründerin Cordula Weiman. Schließlich würden die Älteren mit ihrem Kreuz quasi die Weichen für die junge Generation stellen. „Wir in Germering rufen bei unseren Klimawachen dazu auf, wählen zu gehen und bei der Wahl den Klimaschutz und den Schutz der Demokratie im Auge zu behalten“ so Weimann. Die politischen Mehrheiten in Europa bestimmen schließlich, welche Entscheidungen zum Thema Klimawandel, Luft-, Boden- und Wasserqualität, Biodiversität, Tierwelt oder Gesundheitsschutz getroffen werden, „mit Auswirkungen auf jede Stadt und jedes Dorf“, so Weimann.

Online-Quiz mit 100 Fragen

Verteilt wird bei den Mahnwachen der „Enkelbrief“ mit dem Appell Parteien zu stärken, denen Klima-, Umwelt- und Tierschutz Anliegen sind. „Am Spielplatz wurde letztens ein Baum gefällt, ich weiß nicht wieso, aber es ist schlecht für das Klima, wir brauchen Bäume zum Leben“, so die „Enkelin“, die sich wünscht, dass ihre „Oma“ ihre Stimme einer Partei gibt, die sich dafür einsetzt, „dass ich frei und glücklich leben kann und eine Arbeit finde, die mir Spaß macht“. Was jeder im Alltag für die Umwelt tun kann, zeigt ein Online-Quiz der Omas for Future (www.zukunftsquiz.de) mit über 100 Fragen, Antworten und Alltagstipps von Artenvielfalt, über Ernährung und Mobilität, bis hin zum Reisen.

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