Das Mobilitätsreferat der Stadt München führt im Rahmen der „Vision Zero” ein Pilotprojekt an drei ausgewählten Bushaltestellen durch - auch in der Hanauer Straße. Das Baureferat hat die Radwege an diesen Haltestellen unterschiedlich eingefärbt und mit Piktogrammen versehen. Das Ziel ist es, die Verkehrssicherheit gleichermaßen für Fußgänger, Rad- und E-Tretrollerfahrer sowie Fahrgäste zu erhöhen.
Insbesondere Kinder, ältere Personen, Menschen mit Einschränkungen oder Personen mit Kinderwägen sollen damit mehr Sicherheit und Zeit beim Queren der Radwege erhalten. Passend dazu sensibilisiert eine Kampagne für den Vorrang für Fahrgäste beim Queren von Radwegen an Bushaltestellen im Moment des Ein- und Aussteigens sowie für mehr Miteinander im Straßenverkehr. Um die unterschiedlichen Gruppen von Verkehrsteilnehmenden aufeinander aufmerksam machen, werden verschiedene Einfärbungs- und Markierungslösungen auf Radverkehrsanlagen an drei Örtlichkeiten im Stadtgebiet getestet. An allen Örtlichkeiten verkehren verhältnismäßig viele Busse, entsprechend viele Fahrgäste steigen dort ein und aus.
In Moosach ist dafür die Bushaltestelle Olympia-Einkaufszentrum West ausgewählt worden. Sie befindet sich auf der Westseite der Hanauer Straße, auf Höhe der Hausnummer 83. Dort führt ein Radweg in beide Richtungen vorbei. Dieser ist seit kurzem rot-orange markiert und mit Piktogrammen versehen worden, die sowohl auf Radfahrer wie auch auf querende Fußgänger hinweisen. Die anderen beiden betroffenen Haltestellen befinden sich an der Donnersbergerbrücke (Ostseite) und am Frankfurter Ring (Haltepunkt Höhe Hausnummer 29).
Das auf ein Jahr ausgelegte Pilotprojekt wurde gemeinsam mit Vertretern des Behindertenbeirats, des Städtischen Beraterkreises für barrierefreies Planen und Bauen und dem Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt München sowie der Beauftragten für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) entwickelt. Der Seniorenbeirat unterstützt das Projekt, die Umsetzung erfolgte durch das Baureferat. Mit einer begleitenden Evaluation wird das Mobilitätsreferat untersuchen, ob sich die Einfärbung und die Markierung von Piktogrammen positiv auf das Konfliktgeschehen auswirkt.
„Vielen ist nicht bewusst, dass die querenden Fahrgäste Vorrang haben, wenn ein Bus hält und Fahrgäste zum Ein- und Aussteigen den Radweg überqueren müssen”, meint Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Rad- und E-Tretroller-Fahrende dürfen dort dann nur sehr langsam fahren und müssen, wenn nötig, anhalten. Zugleich sollten natürlich auch die aussteigenden Fahrgäste aufpassen, wenn sie die Radwege queren.” Die Markierungslösungen sollen die Aufmerksamkeit aller schärfen, ergänzt Dunkel, zudem „die Verkehrssicherheit an Haltestellen erhöhen und so für ein sicheres Miteinander auf Münchens Straßen sorgen.”
„Das Projekt soll dazu beitragen, den Ein- und Ausstieg insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Geh - und Sehbehinderungen sicherer zu machen”, ergänzt Bernhard Claus, Vorsitzender des FAK Mobilität im Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München: „Alle Verkehrsteilnehmenden können davon profitieren.“
Weitere Informationen zum Pilotprojekt sowie zur Kampagne finden sich unter muenchenunterwegs.de/radwegeinfaerbung