Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in seinem vergangene Woche veröffentlichten Report für die Spielzeit 2023/2024 mitteilt, sind die Einnahmen wie die Ausgaben der Drittligisten so hoch wie nie in der 16-jährigen Historie der Spielklasse. Neun der zwanzig Klubs verbuchten vergangene Saison einen Gewinn, neun Klubs schrieben rote Zahlen. Nicht berücksichtigt in der Statistik sind die Reservemannschaften der Bundesligisten Borussia Dortmund und SC Freiburg. Das wirtschaftliche Ergebnis hat sich um rund 32,5 Prozent verbessert. Im Schnitt erzielten die Klubs Einnahmen von 16,2 Millionen Euro. Das ist ein neuer Höchststand. Im Vergleich mit der Saison 2017/18 haben sich die Erlöse sogar nahezu verdoppelt.
Hauptursächlich dafür sind gestiegene Erträge aus der medialen Verwertung der 3. Liga und sportliche Erfolge im DFB-Pokal. Auch die Einnahmen der Drittligisten aus Ticketverkäufen und Sponsoring sind laut dem Saisonreport gestiegen. Mit einem Anteil von knapp 36 Prozent am Gesamtertrag stellt der Bereich Sponsoring mittlerweile die größte Einnahmequelle dar. Zum ersten Mal seit der Gründung der Liga im Jahr 2008 soll bei der obligatorischen Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison bei keinem einzigen Klub eine Liquiditätslücke feststellbar gewesen sein. Allerdings sind die Verbindlichkeiten der Klubs im Schnitt auf 6,2 Millionen Euro gestiegen, was ebenfalls einen neuen Rekord darstellt.
Junge Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit im U23-Alter erhielten in der 3. Liga 2023/2024 knapp 27 Prozent der Gesamtspielzeit aller Akteure. Zum Vergleich: in der Bundesliga waren es im gleichen Zeitraum nur 6,5 Prozent, in der 2. Liga 19 Prozent. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth betonte bei der Vorstellung des Saisonreports, welchen sportlichen Mehrwert die 3. Liga biete und dass sich eine Intensivierung der Fördermaßnahmen lohnen würde. Die Praxis sieht anders aus. Sparmaßnahmen beim klammen DFB haben den sogenannten Nachwuchsfördertopf für die laufende Saison von 2,9 auf 2,36 Millionen Euro schrumpfen lassen. Ein seltsamer Umstand, wenn man bedenkt, dass die Bundesliga und 2. Bundesliga ebenfalls Umsatzrekorde erzielen. Allerdings in anderer Dimension. In der Saison 2022/23 übersprangen Bundesliga und 2. Bundesliga erstmals die Fünf-Milliarden-Euro-Marke. Dass der DFB es nicht schafft, der DFL Deutsche Fußball Liga hier einen Beitrag für die Nachwuchsförderung in der 3. Liga abzuringen, mutet seltsam an.
Hier gibt es den Saisonreport 3. Liga zum Download: https://www.dfb.de/maenner/ligen/3-liga/saisonreports (as)