Vor fünfzig Jahren wurde Wichtiges per Brief geklärt und brauchte daher Zeit. Heute ploppen permanent Mails auf dem Bürorechner auf und wollen beantwortet werden. Die Digitalisierung hat für enorme Beschleunigung gesorgt, die neue Arbeitswelt verlangt ständige Flexibilität und Einstellen auf Neues. Gleichzeitig steigt der Anteil der Menschen, die über Stress klagen. Gibt es einen Zusammenhang?
Im Rahmen einer Forsa-Umfrage, die 2021 im Auftrag der TK durchgeführt wurde, gaben fast 50 Prozent der Befragten an, dass sie den größten Stress durch Schule, Studium oder Beruf erleben. Zu viel Arbeit, hoher Termindruck, ständige Unterbrechungen und die tägliche E-Mail-Flut wurden in der Umfrage am häufigsten als Stressursachen genannt. Doch überraschenderweise empfindet fast die Hälfte der Befragten beruflichen Stress auch als Antrieb. Stress ist demnach ein zweischneidiges Schwert und seine Wirkung hängt maßgeblich von der persönlichen Einstellung und Stressbewältigungsstrategien ab.
Die gute Nachricht: Während sich die Rahmenbedingungen der Arbeit oft nicht so einfach ändern lassen, hat man den Umgang damit aber in der Hand. Noch besser: Gesundes Stressmanagement lässt sich lernen, beispielsweise in Kursen der Krankenkassen oder Volkshochschulen