Das geplante Kompro/B-Haus in der Pasinger Paosostraße sorgt weiterhin für Diskussionen. Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück möchte die Stadt in naher Zukunft ein Mehrfamilienhaus bauen, dass vor allem sozial schwachen Familien zur Verfügung stehen soll, die auf dem teuren Münchner Wohnungsmarkt kein Zuhause finden können.
Laut Ferdinand Rotzinger, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration in der Stadt, könnte in der Paosostraße eine Wohnanlage mit 16 Wohneinheiten entstehen, zehn Wohnungen für Familien und sechs Wohnungen für Alleinstehende.
Gemäß des Kommunalen Wohnungsbauprogramms B (Kompro/B) handelt es sich dabei um Sozialwohnungen mit einer sozialorientierten Hausverwaltung, die für eine funktionierende Hausgemeinschaft und gutnachbarliche Beziehungen sorgt. Doch genau an denen muss vorerst noch gefeilt werden.
In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Pasing / Obermenzing (BA) forderten Anwohner der Paosostraße wiederholt Nachbesserungen zu den Vorstellungen der Stadt. Unter anderem brachten sie erneut die Notwendigkeit einer weiteren Kinderbetreuungsstätte in diesem Viertel vor.
„Wir haben einen Notstand an Kinderbetreuung dort. Gerade ein Haus für Kinder könnte für den notwendigen Generationswechsel sorgen“, argumentierte eine Anwohnerin. Außerdem sprächen die mangelnden Einkaufsmöglichkeiten und schlechten Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr gegen das Haus.
Ein weiterer Anwohner wurde vor dem Gremium noch deutlicher: „Wir haben eine Anwohnerinitiative gegründet und werden mit personeller Stärke gegen die Pläne vorgehen.“ Den sozial gerechteren Aspekt sähen sie auf dem Platz des ehemaligen Landsberger Hofes gegeben.
Auch die CSU brachte diesen Vorschlag in einem Antrag auf den Punkt. Statt in der Paosostraße solle das Haus auf dem Gelände des ehemaligen Landsberger Hof in der Bodenseestraße errichtet werden. „Alternativ wird auf dem Grundstück in der Paosostraße eine Kinderkrippe, ein Kindergarten, Kinderhort beziehungsweise eine Einrichtung für Senioren gebaut“, lautete der Antrag.
„Das Gelände erfüllt mit seiner zentralen Lage, nahe des Pasinger Zentrums die wichtigen Anforderungen an den Standort eines KomPro/B-Hauses“, begründete Sven Wackermann. Und Maria Osterhuber-Völkl ergänzte: „Gerade Menschen, die vielleicht nicht auf ein Auto zurück greifen können, wird mit diesem Standort viel mehr geholfen.“ Mit dem neuen Vorschlag könnte die Situation aller Betroffener verbessert werden.
Ingrid Standl (Grüne) erklärte: „Es ist gut, wenn wir uns Gedanken machen, was mit dem Gelände des Landsberger Hofes geschieht. Deswegen soll die Stadt ruhig prüfen, ob dort ein Kompro/B-Haus möglich ist.“
Derzeit stecken die Planungen noch am Anfang. Die Lokalbaukommission (LBK) prüft gerade das Grundstück auf eine derartige Bebauung. Konkrete Planungen werden nicht vor September beginnen, ließ das LBK verlauten.