Ringen um den großen Wurf

So kennen die Pasinger ihre Gleichmannstraße: Als Busparadies und Parkbereich. In Zukunft soll hier eine Fußgängerzone sein, in der die Busse aber weiterhin rollen dürfen. (Foto: US)
So kennen die Pasinger ihre Gleichmannstraße: Als Busparadies und Parkbereich. In Zukunft soll hier eine Fußgängerzone sein, in der die Busse aber weiterhin rollen dürfen. (Foto: US)
So kennen die Pasinger ihre Gleichmannstraße: Als Busparadies und Parkbereich. In Zukunft soll hier eine Fußgängerzone sein, in der die Busse aber weiterhin rollen dürfen. (Foto: US)
So kennen die Pasinger ihre Gleichmannstraße: Als Busparadies und Parkbereich. In Zukunft soll hier eine Fußgängerzone sein, in der die Busse aber weiterhin rollen dürfen. (Foto: US)
So kennen die Pasinger ihre Gleichmannstraße: Als Busparadies und Parkbereich. In Zukunft soll hier eine Fußgängerzone sein, in der die Busse aber weiterhin rollen dürfen. (Foto: US)

Bis 2014 soll Pasing ein neues Gesicht bekommen. „Eine Gesamtsumme von 26 Millionen Euro wird hier in Pasing ausgegeben. Uns ist diese Summe wert, es soll ein ansehnlicher Stadtteil werden“, bekräftigte Bezirksausschuss (BA)-Vorsitzender Christian Müller (SPD) in der letzten Sitzung.

Zur Debatte standen erneut offene Fragen und Bedenken zum Gesamtkonzept Pasings, die die BA-Fraktionen in einem Antrag an das Planungsreferat sammelten. Der BA forderte von der Stadt nicht nur die Berücksichtigung aller Punkte, sondern auch, dass „der BA frühzeitig noch vor den Sommerferien in die Detailplanung Pasings einbezogen wird.“

Fehler minimieren

Wichtige Punkte waren dem Gremium neben den bekannten Diskussionspunkten Marienplatz, Gleichmann-/Bäckerstraße und Landsberger- /Bodenseestraße unter anderem die richtige Dimension des neuen Rathausplatzes, die Anzahl der Bushaltestellen rund um den Bahnhof oder auch eine gefällige Süd-Nord-Achse mit dem historischen Bahnhof als Blickfang.

Außerdem erwartet der BA klare Aussagen zum Thema Verkehrssicherheit in den angedachten Fußgängerzonen. „Mehr als Schrittgeschwindigkeit widerspricht unseren Vorstellungen von einer Fußgängerzone“, so Maria Osterhuber-Völkl (CSU). Doch könne man bei Tempo 10 Pünktlichkeit der Busse garantieren? Nicht zu vergessen den Kunst am Bau im künftigen Pasing. „Besonders an den Lärmschutzwänden der NUP ist Kunst am Bau sehr gut möglich“, argumentierte Christa Stock (FDP).

„Es geht nun darum, das Beste rauszuholen und jetzt noch Fehler zu minimieren“, fasste Osterhuber-Völkl den Standpunkt ihrer Fraktion zusammen. „Wir wollen nicht blockieren, auch wenn wir gegen viele Teile des Pasinger Konzeptes sind, wie die Tram.”

Pasing als „Aktive Stadt“

Große Hoffnungen setzt der BA in das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, mit dem der Bund jährlich Entwicklungsprogramme für Stadtzentren unterstützt. Darin geht es vor allem um die Aufwertung des Einzelhandels, um lebendige Straßenszenen mit Gastronomie und wenig Verkehr sowie die Integration von Alt und Jung.

SPD und Grüne begründeten ihren Vorstoß: „Wir haben die einmalige Chance, alles zu gestalten.“ Die Fördergelder vom Bund würden zweifelsohne dabei helfen. Das Programm könnte Pasing bis zum Ende der Umbaumaßnahmen 2014 auch in Form eines Stadtteilmanagements begleiten.

Müller schränkte ein: „Auf alle Fälle ist zu solch einer Bewerbung ein Stadtratsbeschluss nötig.“ In seiner Ortskenntnis von den laufenden Prozessen müsse der BA allerdings die Dinge vorantreiben, so Müller weiter.

Was geschieht mit den Arcaden?

„Unser vorrangiges Ziel ist die Entstehung einer neuen starken Identität des Pasinger Zentrums“, begründete der BA seinen Antrag zum Gesamtkonzept beim Planungsreferat. Riesige Löcher seien zwar schon gegraben. Beim Stopfen will der BA aber kräftig mitreden. „Noch ist alles Vorplanung“, stellte Müller die Chancen auf Realisierung klar.

Wichtige Frage bleibt dabei auch, wann mfi seine Pasing Arcaden verwirklichen kann. Bisher droht eine Bauverzögerung von einem Jahr, bekannte mfi-Unternehmenssprecher Thorsten Müller in der letzten BA-Sitzung im Hinblick auf anhängige nachbarschaftliche Streits und einige Nachbesserungen im Bauplan.

„Wir eröffnen 2011. Wir wären ja verrückt, wenn wir solch ein Projekt aufgeben“, sagte er weiter. Da aber die nötigen Zusagen des kanadischen Investors für die Pasing Arcaden derzeit ausbleiben, ist fraglich, wann mfi die Arbeiten fortsetzen kann und ob der neue Eröffnungstermin gehalten wird. Osterhuber-Völkl fasste die Befürchtungen der Pasinger so zusammen: „Die Zinsuhr tickt. Wir sind kritisch und besorgt.“

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