An der Braganzastraße soll ein „Haus für Kinder“ entstehen, dessen Erschließung über das Gelände der FT Gern stattfinden soll. „Da eine andere Erschließung aus Baumschutzgründen kaum realisierbar ist, möchte das Baureferat das Grundstück – den Schulsportplatz Dom-Pedro-Schule – verkehrlich über die Zufahrt des von der FT Gern gepachteten Geländes an der Braganzastraße erschließen“, erklärt Michael Franke, der Vorsitzende der FT Gern, in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Dafür müsse der Verein etwa 170 Quadratmeter Fläche abgeben, da die Zuwegung rechtlich und auch aus Gründen der Verkehrssicherheit dem „Haus für Kinder“ zugeschlagen sei. „Dies ist grundsätzlich auch kein Problem von Seiten des Vereins“, betont er weiter.
In zwei Ortsterminen mit dem Baureferat, dem Sportamt und dem Kommunalreferat habe man die Details dazu besprochen. Sie beinhalten eine sichere separate Zuwegung zum Kunstrasen für Spieler, Trainer und Zuschauer, die Errichtung einer etwa 40 Meter langen Zuschauerbarriere innen zum Kunstrasen, die Errichtung neuer Zufahrtstore im inneren Zaun sowie auch die Errichtung eines neuen Zaunstückes am nordwestlichen Grundstückendes. Dazu komme der Abbruch aller vorhandener Gebäude wie etwa der Materialcontainer, die Traktor-, die Material- sowie die Bewirtungshütte, die durch ein neues Gebäude und eine neue Traktorhütte ersetzt werden sollen. Das Gebäude soll nach Angaben von Michael Franke für jedes Segment eine Türe und „ballschusssichere“ Fenster haben. Zudem brauche das Gebäude einen Stromanschluss. „Außerdem sollte dringend ernsthaft geprüft werden, ob vor Ort eine Trinkwasserleitung und eine Entwässerung machbar sei“, so der Vorsitzende der FT Gern. „Alternativ wäre es am einfachsten, es gäbe am Neubau einen zugänglichen Wasserhahn und eine zugängliche Toilette, die vereinsseitig genutzt werden könnte. Dies wurde vom Baureferat wegen Gefährdung von Zuschüssen aber abgelehnt.“
Dem Verein liege nun ein Vertragsentwurf vor, der diese Dinge nur anreiße. „Wir möchten dazu aber detaillierte Zusagen“, betont Michael Franke. „Nachdem es auch im Baureferat keinerlei Pläne zu den Themen Strom beziehungsweise Be- und Entwässerung gibt, gibt es dort wohl zumindest keine Entwässerung. Es wird vermutet, dass an der südlichen Grenze ein Trinkwasserzugang liegen könnte. Eine Entwässerung besteht dort aber nicht.“ Die Idee, die Entwässerung über das neue „Haus für Kinder“ zu legen, sei abschlägig beantwortet worden. „Die FT Gern“, so erklärt ihr Vorsitzender, „wird diesen Vertrag erst dann unterschreiben, wenn alle besprochenen Details schriftlich fixiert sind.“
Grundsätzlich sei mit den Baumaßnahmen durchaus eine Einschränkung der alltäglichen Nutzung des Kunstrasenplatzes zu befürchten. Entscheidend werde sein, ob es gelingt, die Zuwegung zum Platz zu Beginn der Maßnahme so zu legen, dass der Zugang ohne Gefährdung durch Baufahrzeuge und ähnliches möglich sei, so Michael Franke. Zudem müssten für die im ersten Schritt entfernten Gebäude Zwischenlösungen gefunden werden. Seit Ende August herrsche Kommunikationsflaute. Vereinsseitige Anfragen wie es nun weiter gehe, seien vom Baureferat nur kurz oder gar nicht beantwortet worden, beklagt er.
Von Seiten des Vereins unterstütze man den für Kinder wichtigen Neubau und sei bereit die dafür notwendigen Flächen abzugeben. „Wir möchten aber nicht schlechter gestellt sein als heute. Dass es bei einer solchen Baumaßnahme möglich sein sollte, einen Trinkwasseranschluss und einen Abwasserkanal für das Nachbargrundstück zu errichten, setzen wir einfach voraus“, erklärt Michael Franke weiter. „Es wäre ein echter Frevel, wenn diese Entwicklungsmöglichkeit nicht genutzt würde, zumal sich die Anwohner immer wieder über Wildbiesler beschweren. Aber gerade Kinder und ältere Herren schaffen es oft nicht mehr, 200 Meter zu den Kabinen zu laufen.“
Grundsätzlich wollte das Baureferat nach Angaben von Michael Franke die Politik außen vor lassen, um den Ablauf nicht zu verzögern. „Nach meinen Informationen soll das Gebäude im September 2019 den Betrieb aufnehmen.“ Von Seiten des Baureferats seit dem Verein „ernsthaft der Bau einer Biotoilette am Kunstrasenplatz“ empfohlen worden. „Dies kommentiere ich jetzt einfach mal nicht“, so der Vereinschef, der einen Ortstermin gemeinsam mit Vertretern des BA 9 vorschlägt. „Der Bezirksausschuss hat seine Unterstützung zugesagt“, so Michael Franke. „Er wird auch noch etwas formulieren und sich mit dem Thema befassen.“