Grüne Großstadt Pasing


Von US
Der neue BA-Vorsitzende Christian Müller, SPD, möchte an die langen Arbeiter- und Eisenbahnertraditionen in Pasing anknüpfen und sieht den Stadtteil in den nächsten Jahren mit großstädtischem Charakter. Sein Hauptengagement betrifft ein gesundes soziales Klima. (Foto: US)
Der neue BA-Vorsitzende Christian Müller, SPD, möchte an die langen Arbeiter- und Eisenbahnertraditionen in Pasing anknüpfen und sieht den Stadtteil in den nächsten Jahren mit großstädtischem Charakter. Sein Hauptengagement betrifft ein gesundes soziales Klima. (Foto: US)
Der neue BA-Vorsitzende Christian Müller, SPD, möchte an die langen Arbeiter- und Eisenbahnertraditionen in Pasing anknüpfen und sieht den Stadtteil in den nächsten Jahren mit großstädtischem Charakter. Sein Hauptengagement betrifft ein gesundes soziales Klima. (Foto: US)
Der neue BA-Vorsitzende Christian Müller, SPD, möchte an die langen Arbeiter- und Eisenbahnertraditionen in Pasing anknüpfen und sieht den Stadtteil in den nächsten Jahren mit großstädtischem Charakter. Sein Hauptengagement betrifft ein gesundes soziales Klima. (Foto: US)
Der neue BA-Vorsitzende Christian Müller, SPD, möchte an die langen Arbeiter- und Eisenbahnertraditionen in Pasing anknüpfen und sieht den Stadtteil in den nächsten Jahren mit großstädtischem Charakter. Sein Hauptengagement betrifft ein gesundes soziales Klima. (Foto: US)

SPD-Stadtrat Christian Müller, Jahrgang 1967, leitet als Bezirksausschuss (BA) - Neuling für die folgende Wahlperiode die Geschicke des BA Pasing-Obermenzing. Im Stadtrat sitzt er bereits seit 2002 und engagiert sich dort vor allem im sozialen Bereich. Der Werbespiegel befragte Müller zu seinen Vorstellung und Zielen als BA-Vorsitzender.

Werbespiegel: Herr Müller, Sie sind mit überwältigender Mehrheit zum BA-Vorsitzenden gewählt worden. Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten sechs Jahre gesetzt?

Christian Müller: Mein oberstes Ziel ist die offensive Begleitung der Veränderungen im Stadtteil. Das wird uns mit Sicherheit die ersten drei bis vier Jahre der Wahlperiode gut beschäftigen. Den zweiten großen Bereich sehe ich in der Erhaltung der Wohnqualitäten Obermenzings und Pasings, soweit das im Rahmen der Politik möglich ist. Dazu gehört für mich auch, sich den „kleinen Sorgen“ der Bürger anzunehmen. Außerdem möchte ich mich verstärkt für ein gesundes soziales Klima im Stadtbezirk einsetzen.

Nun sind Sie zum wiederholten Mal Stadtrat geworden. Müssen Sie nicht einem Mandat den Vorrang geben?

Nein, auf keinen Fall. Es ist so, dass ich sowohl im Stadtrat als auch im BA in Loyalität mit meiner Fraktion agiere. Konflikte können da auftreten, wo der BA ein schnelleres Tempo erwartet, als letztlich möglich. Zum Beispiel könnte ich mir diese Situation in Bezug auf die U-Bahn vorstellen. Doch die meisten Themen haben einen klaren Bezug zu dem Gremium, in dem sie verhandelt werden.

Ihre Stellvertreterin im BA, Maria Osterhuber-Völkl, wünschte sich nach ihrer Wahl, dass die Gemeinsamkeiten der Fraktionen in der künftigen Zusammenarbeit überwiegen. Welche Gemeinsamkeiten in der BA-Arbeit sehen Sie?

Hand in Hand arbeiten die Fraktionen hoffentlich vor allem, wenn es um Unterstützung von Vereinen und Bürgerinitiativen geht. Eine gute Zusammenarbeit ist bisher bei der Durchsetzung von verkehrlichen Maßnahmen möglich gewesen. Weitere Gemeinsamkeiten müssen sich herausstellen. Ich sehe in erster Linie das Ziel eines gemeinsamen Stils in der Zusammenarbeit. Den BA-Konfrontationskurs der letzten Jahre werde ich mit Sicherheit nicht fortsetzen.

Neben dem Pasinger Zentrum haben sie erklärt, dass Sie sich besonders um die Gestaltung des Gebietes um die Paul-Gerhardt-Allee kümmern möchten. Wie stellen Sie sich dortige Veränderungen vor?

Da gibt es als Parameter stadtweite Grundvoraussetzungen, die einzuhalten sind. Sie betreffen den Wohnungsbau für den freien Markt und Wohnungen im sozialen Segment. Wir müssen insbesondere schauen, welche Angebote es für junge Familien gibt. Ein Neubaugebiet um die Paul-Gerhardt-Allee verlangt zum Beispiel nach einer neuen Schule und Kindertagesstätten. Ich stelle mir vor, viel Grün einplanen können, was bisher dort völlig fehlt. Wichtig ist zudem die verkehrliche Anbindung.

Welcher zeitliche Rahmen ist dafür realistisch?

Der Aufstellungsbeschluss erfolgt wohl heuer im Herbst. Mit allen einzuhaltenden Fristen und Anhörungen vergehen dann sicher drei bis vier Jahre, bis der erste Baubeschluss gefasst ist.

Stichwort Kinderbetreuung. Pasing und Obermenzing haben nach wie vor Nachholbedarf auf diesem Gebiet. Sehen Sie eine baldige Entspannung der Betreuungssituation?

Glücklicherweise sind einige Einrichtungen in der unmittelbaren Zukunft geplant. Dazu zählen Einrichtungen in der Planegger Straße, an der Schäferwiese und die neue Kooperationseinrichtung in der Agnes-Bernauer-Straße. In der Oselstraße wurde der Stadt ein großes Grundstück geschenkt, das sich auch hervorragend für eine Kindertagesstätte eignet. Außerdem planen wir noch einiges entlang der Bahn.

Häufig wird die fehlende Identität der Pasinger mit ihrem Stadtteil bemängelt. Sind Sie gleicher Meinung?

Eine fehlende Identität sehe ich so nicht, Pasing wird allerdings viel großstädtischer werden. Die gewerblichen Brachfelder ersetzen wir mit Gebäuden, aber auch mit viel Grün. Der Stadtteil ist stets sehr heterogen gewesen und wurde sicherlich in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt. Die vielen Veränderungen helfen daher auch, Pasing eine zeitgemäße Struktur zu geben, die den Bedürfnissen der Pasinger Bevölkerung entspricht. Wenn uns das gelingt, entwickelt sich Pasing zu einem Ort, an dem sich alle Generationen wohl fühlen können.In dem Zusammenhang sehe ich auch die Tätigkeit des BA. Wir müssen die Sorgen und Nöte der Bürger in Bezug auf die rasanten Veränderungen ernst nehmen.

Die großen Veränderungen Ihrer Amtsperiode betreffen vor allem Pasing. Welche BA-Arbeitsschwerpunkte sehen Sie für Obermenzing?

Dort geht es mit Sicherheit um die Pflege des Wohnwertes generell und die Stärkung einer Ortsmitte. Das Problem dabei besteht in der Erhaltung des dörflichen Charakters und der zunehmenden Nachverdichtung in der Bebauung. Das Thema Verdistraße wird uns lange Zeit begleiten. Und auch zum Verkehr in Obermenzing müssen wir noch vieles tun.

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