Aus dem Lastenfahrrad des Stadtteilmanagements Neuaubing-Westkreuz ist jetzt ein „Info-Radl“ geworden. Es steht an der Ecke Limes-/Altenburgstraße und soll den Bürgern in den kommenden Wochen quasi als Infopunkt für den Stadtteil dienen. Die Transportbox des Fahrrads ist nämlich voller interessanter Flyer und Broschüren, mit denen Geschäfte, Vereine und Einrichtungen auf ihre Angebote aufmerksam machen. Da viele Einrichtungen derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, sollen die Aubinger auf diese Weise an Informationen kommen. „Bürger haben so die Möglichkeit kontaktlos an Infomaterial, Kontaktdaten, Online-Angebote sozialer Träger, Angebote der Nachbarschaftshilfe, Bildungsmaterialien, Tipps für Eltern und Kinder und vieles mehr zu gelangen“, erklärte Maria Stalinski von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie betreut zusammen mit Patrick Siskov das Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ in Neuaubing-Westkreuz. Außerdem befindet sich eine „Gabenbox“ im Innern der Lastenkiste, in der Menschen Lebensmittel, Bücher, Seifen und andere Hygieneprodukte und anderes füreinander hinterlassen können.
Das bundesweite Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ läuft als Modell seit 2019 auch in Neuaubing-Westkreuz. Dabei werden Verbraucher in strukturschwachen Stadtquartieren durch ein Quartiers-Team vor Ort in niederschwelligen Vorträgen und Aktionen über Verbraucherrechte aufgeklärt und bei Problemen unterstützt.
Dabei kann es sich um Stolperfallen beispielsweise bei Handyverträgen oder bei Internetkäufen handeln. Hilfestellung gibt es auch bei Fragen rund um Kaufverträge, Umtausch, Gewährleistung oder Garantie sowie Flugreisen mit Billigfliegern. „Oft werden nachteilige Verträge an den Haustüren verkauft“, bedauern die Verbraucherschützer. Hinzu kommt Beratung bei Geld- und Kreditproblemen und die Aufklärung zum Wechseln des Energieversorgers. Um die Beratungs- und Hilfsangebote im Quartier zu ergänzen, versucht das Quartiersteam ein Netzwerk zu anderen sozialen Einrichtungen zu spinnen.
Das Projekt wendet sich vor allem an Menschen, denen es schwerfällt, sich wegen persönlicher Lebensumstände wie Alter, Bildung oder Einkommen zu orientieren. Oft könnten sie sich bei Problemen keine Hilfe holen, da ihnen der Zugang zu Informationen fehle, sie nicht ihre Rechte kennen oder sie vor sprachlichen und kulturellen Barrieren gestellt sind, wissen die Projektbetreuer.
Das Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ wird für die Dauer von vier Jahren in bundesweit ausgewählten Quartieren realisiert. Die Mittel in Höhe von 16 Millionen Euro stellt das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aus dem Programm „Soziale Stadt“ zur Verfügung.
Einrichtungen oder Bürger, die Infos im Aubinger Lastenrad deponieren möchten, können eine E-Mail an muenchen.quartier@vzbayern.de schreiben und den Quartiersmitarbeitern der Verbraucherzentrale Bayern ihre Materialien zukommen lassen. Außerdem gibt es für interessierte Bürger kostenlose Sprechstunden.