Bahnlinien sind derart unüberwindbare Hindernisse, dass sie vielerorts in München auch Stadtteile voneinander trennen und ihre Trassen zugleich die Grenzen der Viertel sind. Sendling und der Münchner Süden (also die Stadtbezirke 6 und 19) sind z.B. durch die Bahnline voneinander abgetrennt, auf der u.a. BOB und S 7 pendeln.
Nur an wenigen Stellen kann man die trennende Barriere überwinden: Nördlich des S-Bahnhofes Mittersendling gibt es die Fuß- und Radwegunterführung zwischen Bauernbräuweg und Schöttlstraße. Die nächste Querung im Süden ist erst die Unterführung zwischen Zielstattstraße (beim Augustiner-Schützengarten) und Steinerstraße (Heilsarmee). Beide Passagen liegen fast 600 Meter auseinander. Wer von den teils neuen Wohnquartieren oder Gewerbeansiedlungen dies- und jenseits der Bahnlinie auf die andere Seite möchte, muss also mitunter weite Umwege zurücklegen.
Um diese abzukürzen, fordern die Bürger seit langem, den auf Sendlinger Seite befindlichen Zugang zum Bahnhof Mittersendling auszubauen. Vom Neuhofener Platz führt der Zuweg von unten zum Bahnsteig; würde man den kleinen Gang nach Westen „durchstechen”, bekäme man eine neue Passage zwischen den Vierteln unter den Gleisen hindurch. Die Bahn hat solche Wünsche aber immer zurückgewiesen und auch beim Umbau des Bahnhofs 2013 nicht umgesetzt, ds sie die bestehenden Umwege für die Anwohner für zumutbar hält.
Dass nun eine Ertüchtigung des Durchschlupfs an der Zielstattstraße geplant ist, hat der Bezirksausschuss 19 daher sehr begrüßt. Er freut sich, dass eine direkte Fuß-Radweg-Verbindung zwischen Zielstatt- und Steinerstraße entstehe. Bislang steht die niedrige, dunkle Unterführung nur Fußgängern offen. Leider gebe es keinen konkreten Zeitplan für den Umbau, so dass allenfalls an eine mittel- bis langfristige Verbesserung gedacht werden kann. Der Bezirksausschuss hat deswegen „mit allem Nachdruck” darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine für den Stadtbezirk sehr wichtige Verbindung handelt. Der Umbau müsse mit hoher Priorität verfolgt werden.