„Das Haus wäre wirklich ideal gewesen“, bedauerte BA-Mitglied Franziska Miroschnikoff die strikte Ablehnung der Stadt, in den Kellerräumen der Lochhausener Straße 21 einen Jugendtreff einzurichten. „Vor allem, wo doch die Diskussion um ein Just-M-Jugendhaus im Gebäude als Wohngemeinschaft noch nicht vom Tisch ist.“
Denn ähnlich wie die Häuser in der Oselstraße diskutiert die Stadt momentan eine Unterbringung von Jugendlichen, wie das zuständige Kommunalreferat bestätigte: „Wir planen eine Nutzung als Jugendwohnhilfegruppe, eine Wohngemeinschaft für Jugendliche mit fester Betreuung durch ständig anwesende Sozialarbeiter.“ Das unterstützte auch der Stadtratsbeschluss vom 20. November letzten Jahres.
Um eine Nutzung auch für Obermenzinger Jugendliche optimal zu gestalten, beantragte die CSU, die rund 150 Quadratmeter große Kellerfläche als Jugendtreff auszubauen. Die Einwände, dass die Räume eine zu niedrige Decke hätten, entkräftete damals Franziska Miroschnikoff: „Ich war selbst drin. Die Räume sind ganz normal hoch.“
Auch Kinder, die nicht aus Problemfamilien kämen, sollten geeignete Möglichkeiten erhalten, Gleichgesinnte zutreffen ohne viel Geld auszugeben, meinte sie. „Wir haben einfach generell zu wenig Plätze für Jugendliche hier“, ergänzte Stefan Pilsinger. „Besonders ältere Jugendliche finden in Obermenzing einfach nichts.“
Bolzplätze, Skateranlagen, sonstige Treffs – Fehlanzeige. Im Stadtvergleich sei Obermenzing trauriges Schlusslicht, wenn es um Einrichtungen für Jugendlichen gehe, so Pilsinger. Aus diesem Grund übergab er zur letzten BA-Sitzung eine rote Laterne an den Vorsitzenden Christian Müller.
Der reagierte ungerührt: „Die Lochhausener Straße wäre eins der teuersten Standorte.“ Außerdem baue die Stadt gerade aufwändig die Einrichtung in der Schäferwiese aus. „Soll sich der Freistaat doch erst einmal um genügend Ganztagsschulen kümmern“, wetterte er.
Die Schäferwiese reiche nicht als ausreichendes Angebot im Viertel aus, so CSU-Fraktionssprecher Frieder Vogelsgesang. „Sehr wohl kann man etwas aus alten Häusern machen. Man muss sich nur für Kinder und Jugendliche einsetzen wollen“, sagte er. Doch Müller konterte: „Pasing-Obermenzing ist kein Problemviertel, dass nach besonders vielen solcher Einrichtungen verlangt.“
Dass der BA die Ablehnung der Stadt bedauernd zu Kenntnis nehme, könne nicht stehen bleiben, so die CSU-Fraktion. „Das „bedauernd“ muss gestrichen werden“, beharrte Vogelsgesang. Mit vier Gegenstimmen setzte er die Änderung durch.