Schon fast fünf Jahre ist es her, dass die Schön-Klinik in Kempfenhausen dichtgemacht hat. „Mangelnde Rentabilität“ hatte die Betreiber zur Schließung veranlasst, die auf die geringe Bettenzahl und die fehlenden Erweiterungsaussichten verwiesen. Seitdem liegen die Gebäude verwaist, wuchert das Unkraut auf dem Pflaster vor den prächtigen Gebäude rund um die denkmalgeschüzte Villa de Osa. Manch einer fragt sich, wie es hier wohl weiter geht. Dass so lange Stillstand herrscht, liegt vor allem daran, dass die Pläne zur Neubebauung im Berger Gemeinderat auf erbitterten Widerstand stießen. Eine Klinik wird hier nicht mehr einziehen, stattdessen ist eine Wohnnutzung vorgesehen – schnell war die Rede von Luxusimmobilien. Mit Bedauern wurde auch zur Kenntnis genommen, dass der denkmalgeschützte Park dann gar nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich ist – bislang konnten immerhin die Patienten und Besucher darin herumspazieren. Die neuen Baukörper standen in der Kritik, weil sie zu massiv ausgefallen waren und so nah an die prächtige alte Villa heranrückten, dass sie sie fast erdrückten.
Lange wurde verhandelt. Jetzt hat die Klinikgruppe als Eigentümer des Grundstücks eingelenkt. Und einen Kompromiss vorgelegt, mit dem auch der Denkmalschutz zufrieden ist. Jetzt darf wohl nach dem neuen Entwurf gebaut werden. Die fünf neuen Gebäude in Pentagonform, die sich rund um die Villa de Osa gruppieren, sollen teils weiter weg gerückt werden, so dass die Sichtachse mehr zur Geltung kommt. Außerdem entfällt bei einem Haus ein Vollgeschoss. „Zudem werden wir alle Anbauten der Villa de Osa entfernen und damit die Villa in ihrer alten Pracht wiederherstellen“, heißt es in einer Mitteilung der Klinikgruppe – die nicht mehr verwendbaren Klinikgebäude, die an der Villa klebten, werden abgerissen. Rund 18 Wohnungen mit bis zu 200 Quadratmeter Wohnfläche sind in den sechs Gebäuden (Pentagone und Villa) vorgesehen, plus 43 unterirdische Parkplätze.