Veröffentlicht am 18.10.2021 10:13

Pinsel trifft Poesie

Ihre Leidenschaft ist die Poesie, v.l.: Herbert Hanko, Helmut Pfundstein und Ludwig M. Brandl. (Foto: pst)
Ihre Leidenschaft ist die Poesie, v.l.: Herbert Hanko, Helmut Pfundstein und Ludwig M. Brandl. (Foto: pst)
Ihre Leidenschaft ist die Poesie, v.l.: Herbert Hanko, Helmut Pfundstein und Ludwig M. Brandl. (Foto: pst)
Ihre Leidenschaft ist die Poesie, v.l.: Herbert Hanko, Helmut Pfundstein und Ludwig M. Brandl. (Foto: pst)
Ihre Leidenschaft ist die Poesie, v.l.: Herbert Hanko, Helmut Pfundstein und Ludwig M. Brandl. (Foto: pst)

Großformatiges, Miniaturen, Aquarelle, Ölbilder, auf Leinwand, hinter Glas oder als Foto – 17 Künstlerinnen und Künstler haben bei der Gemeinschaftsausstellung des Aubinger Künstlerkreises mitgemacht. Drei Tage lang hatte sich dazu das Kulturzentrum Ubo 9 in eine Gemäldegalerie verwandelt. „Erstmals wurden in diesem Jahr auch Texte mit Illustrationen ausgestellt”, freute sich Sabine Rinser-Willuhn, die den Kunstkreis koordiniert. Als Highlight gab es eine Dichterlesung mit Helmut Pfundstein, Herbert Hanko und Ludwig M. Brandl. „Wir kennen uns schon lange“, so Pfundstein. Jeder hatte Gedichte mitgebracht, Pfundstein und Brandl trugen einige ihre eigenen Werke vor. Pfundstein hat den Gedichtband „Mir san mir und andere Illusionen“ herausgegeben und Brandl „heisser Schmarrn – für die Ewigkeit“. Der Exilwiener Herbert Hanko ist Sprecher und Moderator. Mit viel Humor und einer ausdrucksstarken Stimme trug er größtenteils heitere Gedichte vor. Viel zu lachen hatte das Publikum mit den Mundart-Gedichten von Ludwig Brandl. „Malerei – die trock’ne Kunst“ hatte er ein Gedicht genannt in dem es hieß: „Der Maler und sein Pinselhaar sind wie ein altes Ehepaar. Er kann nicht ohne Pinsel sein – wer bleibt im Leben gern allein“. In der Ausstellung hingen seine Texte, die von Helmut Blümel Illustriert worden waren. Helmut Pfundstein, Stadtrat a.D., hatte sowohl getextet als auch gemalt. Auf seinem Bild „Feuervogel“ lauern vier rote Vögel in einem öden Umfeld. Sie symbolisieren das Verderben, das der Erde, die als eine Art Dschungel mit sattem Grün und Blau gestaltet wurde, wegen der Klimakatastrophe droht: „Noch wäre es Zeit der Erde eine Atempause zu schenken, das Verhalten zu ändern und gründlich nachzudenken, denn schon lauert der Feuervogel überall auf der Welt, der gierig über Wiesen und Wälder herfällt“, steht auf dem Begleittext. Und am Schluss der Verse heißt es : „Das war’s und die Erde ein Planet wird ohne Leben, kahl wie der Mars“.

Farbe und Form finden zusammen

Auch Rinser-Willuhn zog ein positives Fazit: „Wir Künstler brauchen den Austausch mit dem Publikum“, erklärte sie. Sie sei sehr froh wieder eine richtige Ausstellung organisiert zu haben. Rinser-Willuhns Werke zeigen ihre schöpferische Bandbreite, die von naturalistisch bis abstrakt reichen. Beruflich ist sie im IT-Bereich im Personalwesen beschäftigt. Die Malerei ist für die Autodidaktin ein Ausgleich und zwar bereits seit ihrer Schulzeit. Bunte fantastische Wege und Muster hat Carmelo Oramas auf die großflächigen Leinwand gebannt. „Ich führe den Pinsel dorthin, wo ich glaube, dass Farbe und Form sich zu einem Ganzen zusammenfinden, das ausdrückt, was ich sagen wil”, erkärte er. „Blue and Lonesome” hat Franz X. Weinzierl sein Bild mit dem einzelnen orange-weißen Fisch im tiefblauen Wasser genannt, eines von einer ganzen Fische-Serie. Christine Pfundstein hat vor 25 Jahren die Hinterglasmalerei entdeckt. Ihre Blumen und Landschaften wirken lebendig und kraftvoll: „Meine Sehnsucht nach heiler Welt gerade in dieser chaotischen Zeit drängt mich nach Ausgleich in der perfekten und faszinierenden Natur zu suchen”.

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