Mit 2.906 im vergangenen Jahr registrierten Straftaten (56,9 % Aufkärungsquote) hat sich die Kriminalitätsstatistik im Münchner Süden kaum zum Vorjahr verändert. Das teilte Polizeioberrat Hans Jürgen Erlebach der Bürgerversammlung mit.
Zugenommen haben indes die Fälle von betrügerischen Anrufen aus Callcentern („falsche Polizeibeamte”). 351 Fälle habe man 2020 im Münchner Süden gezählt. Wenige Stunden vor der Bürgerevsammlung habe man einen solchen Betrüger auf frischer Tat festnehmen können, freute sich Erlebach. Er riet den Bürgern eindringlich, bei zweifelhaften Anrufen „sofort aufzulegen und den Notruf 110 zu wählen”. Auch eine Entfernung der eigenen Daten aus dem Telefonbuch biete Schutz.
Mit 13.328 Einsätzen hatte die Forstenrieder Polizei im vergangenen Jahr etwas mehr Einsätz zu bewältigen als 2019. Allein 736 Einsätze (und 892 Dienststunden) seien nötig gewesen, weil gegen Pandemieschutzmaßnahmen verstoßen wurde.
1.837 Verkehrsunfälle wuren 2020 gemeldet - drunter 213 mit verletzten Personen. Sorgen bereite die hohe Zahl an Unfallfluchten (543): Fast jeder dritte Fahrer, der einen Parkremper o.ä. verursacht, kümmert sich demnach nicht mehr um den von ihm verursachten Schaden. Erlebach riet, solche Unfälle nicht zu verschlimmern: „Ersparen Sie sich den Ärger - rufen Sie uns einfach ein, wenn Sie ein anderes Fahrzeug touchieren!”
Wie sicher es unter dem Strich im Münchner Süden ist, belegt der Langzeitvergleich der Jahre 1993 und 2020. Erlebach nannte hierzu jeweils die „Häufigkeitsziffer” (das ist die Zahl von Fällen pro 100.000 Einwohner). Bei den Delikten ist diese im Münchner Süden von 4.421 auf 2.937 gesunken, bei den Verkehrsunfällen von 54 auf 23. „Das ist ein deuttlicher Rückgang”, so Erlebach.
Damit steht der Münchner Süden noch einmal besser da als die Landeshauptstadt insgesamt (Häufigkeitsziffer 5.765). Die wiederum sei nach wie vor die sicherte deutsche Großstadt - zum Vergleich nannte Erlebach die Berliner Häufigkeitsziffer (diese liege bei über 13.000).
Katrin Habenschaden, die selbst einmal in Fürstenried wohnte, dankte Erlebach und den Polizeibeamten im Viertel: „Danke an Ihre Mitarbeiter. Wir wissen, warum wir im sichersten Viertel leben!”