Das Buchheim-Museum feiert den 80. Geburtstag von Katharina von Werz mit einer großen Retrospektive. Unter dem Titel „Tanz vor der Stadt” werden 75 Gemälde der Münchner Künstlerin präsentiert. „Ich bin überwältigt von der Schönheit“, sagte Museumsleiter Daniel J. Schreiber, der die Ausstellung zusammen mit Bernhart Schwenk kuratiert hat. Der Sammlungsleiter Gegenwartskunst an der Pinakothek der Moderne ist ein großer Fan von Katharina von Werz, deren Geburtstagsausstellung wegen Corona um ein Jahr verschoben werden musste. „Tanz vor der Stadt“ oder „Ruderin vom Chiemsee“ heißen ihre Werke, die anfangs aus einem Chaos aus explodierenden Farbknäueln zu bestehen scheinen, bis sich auf den zweiten Blick raffiniert das Bild eines Gesichts, einer bewegten Figur, einer landschaftlichen Umgebung herausschält. Als 16-Jährige hat Katharina von Werz noch die legendäre Gabriele Münter kennengelernt. Ihr Bruder habe 300 Mark geerbt und sei auf Rat eines befreundeten Kunsthistorikers zu Münter nach Murnau gefahren. „Wir wussten, dass sie eine tolle Malerin ist.“ Die damals 80-jährige Expressionistin habe sie auch tatsächlich empfangen und einige Bilder vor ihnen ausgebreitet, von denen sich der Bruder für sein Geld eine kleine, wenn auch „ziemlich hingehauene“ Zeichnung aussuchen durfte. Die große Überraschung kam erst mehrere Tage später: Münter schickte per Post noch zwei weitere Bilder, zum Dank für das Interesse ihrer jugendlichen Besucher.