Veröffentlicht am 06.12.2021 09:21

Dank an die Bauarbeiter

Die Helfer sind in den Pfarrsaal der Adventskirche zum Tütenpacken gekommen. (Foto: pst)
Die Helfer sind in den Pfarrsaal der Adventskirche zum Tütenpacken gekommen. (Foto: pst)
Die Helfer sind in den Pfarrsaal der Adventskirche zum Tütenpacken gekommen. (Foto: pst)
Die Helfer sind in den Pfarrsaal der Adventskirche zum Tütenpacken gekommen. (Foto: pst)
Die Helfer sind in den Pfarrsaal der Adventskirche zum Tütenpacken gekommen. (Foto: pst)

Sie arbeiten bei Wind und Wetter, Kälte und Eis, bei sengender Hitze und Dauerregen – die Rede ist von den Arbeitern, die derzeit auf vielen Baustellen den neuen Stadtteil Freiham aufbauen. Zum Nikolaustag soll ihnen nun ein kleines „Danke schön“ in Form von Gabentüten bereitet werden. „Nichts Großes, aber immerhin eine kleine Aufmerksamkeit“, so Stefan Höß. Er hatte gemeinsam mit seiner Frau Li-Anne die Idee zu der Aktion. Bei ihren Spaziergängen durch Freiham seien iden beiden Pastoren die vielen Gastarbeiter aufgefallen, „die Anteil daran haben, dass Freiham Gestalt annimmt“.

Die beiden sehen sich als Missionare, Prediger oder Gesandte, sie sind quasi so eine Art evangelische Streetworker, die mit ihrem „Projekt:K – Kirche für Freiham“ bei spirituellen und religiösen Themen mit den neuen Freihamern in Kontakt treten wollen. Familie Höß hat im Auftrag des Hensolthöher Gemeinschaftsverbands (HGV) und der Stiftung Marburger Mission das „Projekt:K“ ins Leben gerufen. Der Verband ist Teil der Landeskirchlichen Gemeinschaften in Bayern und somit Teil der evangelisch-lutherischen Landeskirche. „Wir sind keine Freikirche, sondern durch und durch evangelisch“, so Höß.

„Mehr Arbeiter als Bewohner“

Die Aktion machen sie gemeinsam mit der Neuaubinger Evangelisch-lutherischen Adventskirche, die für die Neubürger zuständig ist, denn ein eigenes evangelisches Gotteshaus wird in Freiham nicht entstehen. Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten oder Konfirmationen werden deswegen in der Adventskirche zelebriert. Auch Pfarrer Michael Bischoff sind die vielen Bauarbeiter ein Anliegen. „Wenn ich durch Freiham laufe, sehe ich viele Baustellen, Baukräne und Bauarbeiter. Fast scheint es so, als würden mehr Bauarbeiter in Freiham leben als Bewohner”. Für die Pioniere im Neubaugebiet sei das ein alltägliches Bild, „doch hatten Sie schon die Möglichkeit mit den Menschen in Kontakt zu kommen, die da auf den Baustellen arbeiten?“, fragt er in seinem Gemeindebrief. Die Nikolausaktion könnte ein erster Schritt sein, „mehr als eine freundliche Geste ein Zeichen dafür, dass an die Menschen auf den Baustellen gedacht wird“, so Bischoff.

Im Gemeindesaal der Adventskirche haben freiwillige Helfer, darunter auch ein paar Konfirmandinnen, alles für die Tütenaktion vorbereitet. An den großen Tischen haben sie jeweils Stapel mit Mandarinen, Getränkedosen, Süßigkeiten, Salzgebäck, Wal- und Erdnüssen ausgebreitet. Pfarrer Bischoff hat passende Adventsmusik aufgelegt. An einem Tisch werden die Tüten mit Aufklebern und einer Weihnachts-Grußkarte bestückt, diese werden von den Helfern geholt, die dann von Tisch zu Tisch wandern und die Tüten befüllen. „Ich finde die Idee gut. Es ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung“, berichtet eine Helferin, die einzeln verpackte Lebkuchen in die Tüten steckt. Am Schluss warten 250 Tüten in Kisten darauf, verteilt zu werden. Die Geschenketüten sind natürlich nicht an eine Religion gebunden. Egal ob evangelischer Christ, Katholik, Muslim oder Atheist – jeder soll etwas bekommen.

„Im Vorfeld wurde die Aktion mit den Bauleitern abgesprochen“, erklärt Bischoff. Sie bekommen die Tüten und werden sie dann selbst an die Männer überreichen. Die Idee fanden die meisten sehr gut. An einer Baustelle sei dies sogar der Impuls dafür gewesen, auch noch etwas Eigenes für Weihnachten beizusteuern. Mit solchen Aktionen versuchen wir darauf aufmerksam zu machen, dass Kirche ein Ort der Begegnung ist“, so das Fazit von Li-Anne Höß.

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