Veröffentlicht am 20.11.2023 09:54

Bürger gehen vor


Von Beatrix Köber
Die Theresienwiese soll vorrangig als Bürgerwiese dienen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss ein. (Foto: Beatrix Köber)
Die Theresienwiese soll vorrangig als Bürgerwiese dienen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss ein. (Foto: Beatrix Köber)
Die Theresienwiese soll vorrangig als Bürgerwiese dienen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss ein. (Foto: Beatrix Köber)
Die Theresienwiese soll vorrangig als Bürgerwiese dienen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss ein. (Foto: Beatrix Köber)
Die Theresienwiese soll vorrangig als Bürgerwiese dienen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss ein. (Foto: Beatrix Köber)

Weil das Olympiastadion besetzt ist, soll im nächsten Sommer am 12. Juni ein großes Pop-Konzert auf der Theresienwiese stattfinden. In den umliegenden Stadtbezirken gibt es dazu Kritik: „Die Theresienwiese soll nicht zur Fläche für regelmäßige Großkonzerte werden“, dafür setzt sich der Bezirksausschuss Ludwigsvorstand-Isarvorstadt (BA 2) ein. Dieser Meinung schließt sich der BA Schwanthalerhöhe nun an. Dieser hat in der Sache zwar kein Mitspracherecht, gibt als Gremium eines an die Theresienwiese angrenzenden und damit betroffenen Bezirks aber dennoch eine Stellungnahme ab.

„Die Theresienwiese soll vor allem für die Bürger zur Verfügung stehen“, betont Sibylle Stöhr (Grüne), Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). Vor knapp einem Jahr verlangte das das für Großveranstaltungen zuständige Referat für Arbeit und Wirtschaft den Bezirksausschüssen schon einmal eine eilige Stellungnahme ab, als es um ein Silvesterkonzert auf der Theresienwiese ging. Nun ärgert man sich in den Bürgergremien erneut darüber, dass die Behörde kaum Zeit für Rückfragen lässt. Immerhin ein Viertel der Gesamtfläche der Theresienwiese soll für das Konzert im nächsten Sommer belegt werden. Mit Auf- und Abbauzeiten soll die Fläche sogar zwei Wochen lang, vom 1. bis 16. Juni, gesperrt werden. Für einen Abend Pop-Konzert findet man das im BA Ludwigsvorstand-Isarvorstadt wie auch im BA Schwanthalerhöhe zu lang. Denn die Bürger nutzten die Theresienwiese gerade im Sommer rege für Freizeit- und Sportaktivitäten. Sibylle Stöhr äußert die Sorge, dass mit Genehmigung des Konzerts, die eine Großveranstaltung in die nächste übergeht, dem Sommerkonzert sodann das Oktoberfest folgt, und die Theresienwiese kaum mehr als „Bürgerwiese“ nutzbar ist.

Keine wochenlange Sperrung

Man lehne Musikkonzerte auf der Theresienwiese nicht grundsätzlich ab, erklärt der BA 8 nun in seiner Stellungnahme ans Referat für Arbeit und Wirtschaft. Man teile jedoch die Bedenken, die auch der BA 2 bereits geäußert habe. Wenn rund 75.000 bis 80.000 Zuschauer erwartet werden, sei mit Sperrungen etwa für den Radverkehr sowie Logistikverkehr für Auf-und Abbau, dem durch Zuschauer verursachenden Verkehr, Müll und Emissionen (Lärm, Feinstaub, CO2) zu rechnen, was erhebliche Belastungen für die Anwohner und die Umwelt verursache. Für eine solche Großveranstaltung hält der BA 2 z.B. das städtische Stadion an der Grünwalder Straße für geeigneter als die Theresienwiese (sowohl Allianz Arena als auch Olympiastadion stehen am 12. Juni voraussichtlich nicht zur Verfügung).
Sollte der Stadtrat der Veranstaltung trotz der Bedenken der BAs zu stimmen, so stellt der BA 2 einige Forderungen, die der BA 8 nach jüngst gefasstem Beschluss mitträgt. Demnach solle die Veranstaltung auf der Fläche nördlich der Matthias-Pschorr-Straße stattfinden, damit bereits versiegelte Flächen benutzt werden. „Der Südteil kann weiterhin als Naherholungsgebiet für die Anwohner während Aufbau und Abbau benutzt werden“, heißt es im Schreiben des BAs 2. Auch sollen keine Fläche der Theresienwiese für Kfz-Parkplätze ausgewiesen; außer eventuell für Menschen mit Behinderung. Konzertbesucher sollen den ÖPNV nutzen und darauf auf ihren Tickets hingewiesen werden. Wichtig ist den BAs, dass die Matthias-Pschorr-Straße während der Auf-und Abbau nicht gesperrt wird, so dass die Durchfahrt der Theresienwiese gewährleistet bleibt.

north