Vom 18. Januar bis 8. März zeigt die Münchner Stadtbibliothek Neuhausen (Nymphenburger Straße 171b) Werke der in Brasilien geborenen Künstlerin Benelisa Franco. Im Mittelpunkt der Arbeiten steht der Mensch - als soziales, symbolisches Wesen, abstrakt und zugleich konkret. Sowohl die großformatigen Bilder als auch die intensiven Papierarbeiten erzählen Geschichten. Die Zeichnung mit zugehörigem Handwerkszeug ist wichtiger Bestandteil des Werks von Benelisa Franco, die selbst Architektur studiert hat. Papier spielt eine zentrale Rolle und dient sowohl als Vorentwurf für spätere Leinwände als auch für eigenständige Bilder.
Die Künstlerin hat ihrer Ausstellung den Titel „My home, my view“ gegeben: Zum einen setzt sie sich mit ihrer Heimat Brasilien auseinander, zum anderen wirft sie einen kritischen Blick auf die Konflikte der Welt, auf unsere Gesellschaft und die Stellung der Frauen.Seit sie in Deutschland lebt, fühlt sich Franco oft wie in einer „transit area“ - zwischen zwei Welten. Generell bestimmen Gegensätze ihre Arbeiten: Bilder wie „Amazonas“ verbinden die Schönheit der Natur mit seiner Zerstörung. In ihren großen Kohlezeichnungen findet sich die Frage nach Zugehörigkeit und Identität. So auch beim Thema Frau, wo die Sehnsucht nach Heimat und Familie im Fokus steht. Für Benelisa Franco ist Kunst eine Art Reflexion, Ausdruck für Träume und Utopien - und gegen Indifferenz.
Benelisa Franco wurde in Sao Paulo, Brasilien, geboren und studierte dort an der Universität Architektur. 1985/86 erhielt sie ein Alexander von Humboldt-Stipendium in Deutschland. Seit 1991 ist sie freischaffende Künstlerin, seit 2004 mit Atelier in der Künstlerkolonie Botanikum in München-Moosach.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, 18. Januar, um 19.30 Uhr statt. Brigitte Raab-Lucke führt in das Werk der Künstlerin ein. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Neuhausen Dienstag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr besichtigt werden.