Schluss mit den überfüllten Kunststoffcontainern an den Wertstoffinseln und Schluss mit den vielen Tüten und Plastiksäcken, die so oft vor den Behältern deponiert werden – diesen Wunsch haben viele Münchner. Sollte man dem Kunststoff- und Verpackungsmüll mit mehr Containern oder sogar mit einem ganz neuen Sammelsystem beikommen? Im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) stand jüngst beides auf der Tagesordnung. Das Gremium entschied einerseits für die Wiederaufstellung von Sammelcontainern an der Ecke Sedlmayrstraße/Arnulfstraße und andererseits für die Einführung eines neuen Systems zum Sammeln von Leichtverpackungen, und folgt damit mehrheitlich einem von der FDP-Fraktion eingereichten Antrag.
Jeder kenne die „äußerst unbefriedigende“ Situation, dass vor den Wertstoffcontainern tütenweise Kunststoff abgelegt wird, erklärt Felix Meyer, Ortsvorsitzender der FDP Neuhausen-Nymphenburg/Laim und Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Er beantragte daher, dass, jetzt wo die Baustelle in der Sedlmayrstraße vorbei ist, an der Ecke zur Arnulfstraße wieder eine Sammelstelle für Leichtverpackungen eingerichtet werden soll. Dazu herrschte im BA Einigkeit. Anders indes verhielt sich die Abstimmung zu Meyers Vorschlag, dass der BA 9 sich für eine grundsätzlich andere Lösung zum Sammeln der Leichtverpackungen einsetzen solle.
Meyer regt an, dass münchenweit das sogenannte „Gelbe System“ eingeführt werden solle. In einigen Bezirken Münchens, darunter im benachbarten Stadtteil Schwanthalerhöhe, wird dazu aktuell ein Pilotprojekt durchgeführt. Dabei werden verschiedene Wege des Sammelns von Kunststoffen und Verpackungsmüll getestet. Auf der Schwanthalerhöhe etwa wird die Wertstofftonne erprobt, andernorts das Sammeln über den „gelben Sack“ oder die „gelbe Tonne“. Alles Sammelmöglichkeiten, für die man nicht extra zum Container muss, sondern zu Hause bzw. an den eigenen Mülltonnen sammelt. Damit will die Stadt testen, ob mehr gesammelt und somit mehr recycelt werden kann als bisher.
Jetzt, wo das Pilotprojekt gerade anlaufe (erste Abholungen der neuen Wertstofftonnen sollen im Februar starten), wolle man doch erst einmal abwarten, wie sich das Projekt entwickelt – so die Kritik an Meyers Vorstoß von einigen BA-Mitgliedern, vornehmlich aus den Reihen der Grünen. Man könnte Zwischenergebnisse erfragen, beobachten und nach Evaluation des Projekts entscheiden, was ein gutes Sammelsystem sein könnte. Einen eigenen Antrag wollten einige Gremiumsmitglieder daher nicht noch „oberndraufsetzen“.
Felix Meyer aber kämpfte bei der jüngsten BA-Sitzung engagiert für seinen Vorschlag: „München hat im Vergleich zu anderen Großstädten das schlechteste Sammelergebnis“, betonte er. Nur weil andernorts Testgebiete benannt sind, schließe das nicht aus, dass Neuhausen-Nymphenburg auch weiterhin seinen Wunsch nach Veränderung im Sammeln von recycelbaren Stoffen äußere. „Deshalb werbe ich um Veränderung im Sammelsystem“, so Meyer. Und sein Werben zeigte Erfolg. Die Mehrheit im BA stimmte schließlich für den FDP-Antrag. Damit wird die Stadt nun aufgefordert, „stadtweit eine andere Lösung zum Sammeln der Leichtverpackungen, wie etwa das Gelbe System, einzuführen“, wie es im Antrag heißt.