Der sanierungsbedürftige Zustand der Grandlschule, in deren vollbesetzter Turnhalle in der vergangenen Woche die Obermenzinger Bürgerversammlung stattfand, war für den BA-Vorsitzenden Christian Müller ein willkommener Einstieg in das auf der Tagesordnung stehende Thema Schule. Müller nannte die Grandlschule „die beliebteste Realschule des Münchner Westens” und verwies auf den überlangen behördlichen Weg bis zur längst überfälligen Renovierung der bald 100-jährigen Schule.
Rektor Klaus Königsberger brachte einen Antrag zur Beschleunigung der Sanierung ein, um wenigstens zum Jubiläum eine schöne Fassade präsentieren zu können. Auch in anderen Obermenzinger und Pasinger Schulen wurden Notstände angeprangert, wie zum Beispiel die Toilettensituation im städtischen Elsa-Brändström-Gymnasium.
Angesichts der Neubaugebiete an der Paul-Gerhard-Allee und in Freiham forderte die Bürgerversammlung, auf genügend Schulen zu achten. Müller zur Paul-Gerhard-Allee: „Wir dürfen die soziale Struktur des neuen Wohngebietes nicht außen vor lassen.“ Zur soliden Planung gehörten natürlich auch Schulen, Horte, Kindergärten und ausreichend Sportmöglichkeiten. „Über den Sachstand werden Sie aber zeitnah informiert“, versprach er.
Doch Hauptthema der Bürgerversammlung war der ausufernde Verkehr in Obermenzing. Fast Dreiviertel aller Anträge prangerten ein damit zusammenhängendes Problem an. Bezug nehmend auf die Sonder-Bürgerversammlung zum Thema Flüsterasphalt in der Verdistraße im Juni machte Müller den Anwesenden wenig Mut auf einen neuen Straßenbelag. „Der entfaltet seine Wirkung erst bei 80 Kilometern pro Stunde. Und die werden zum Glück in der Verdistraße nicht gefahren.“
Gefordert wurde eine Anbindung der Mühlangerstraße an den Obermenzinger Kreisel der A8. Irmela Strohacker betonte in ihrem Antrag: „Das würde sehr viel Verkehr von der Verdistraße nehmen.“ Auch sollten Wegweiser in und aus der Stadt verstärkt die Von-Kahr-Straße einbeziehen. Gleich vier Antragsteller stellten die schlechte Verkehrssituation in der Bergsonstraße dar. „80 Prozent ist Durchgangsverkehr“, meinte ein Bürger. Außerdem störten die „Geisterbusse“, die nicht mal halb besetzt durch das Wohngebiet brausten.
„Warum können sich die Politiker nicht mit unserer Situation beschäftigen und ein Durchfahrtverbot für LKW in der Alten Allee und der Bergsonstraße erreichen?“ Doch Müller verwies die Anschuldigungen ans KVR. „Die Bergsonstraße ist schon lange auf unserer Tagesordnung.”, sagte er. „Weder bei Tempo 30 noch beim LKW-Verkehr haben wir beim KVR bisher etwas ausrichten können.“