Auf der Suche nach einer interessanten Nebentätigkeit ist eine 49-jährige Angestellte Opfer von Internetbetrügern geworden. Auf eine Internetannonce hatte sie von einem Unbekannten per E-Mail ein für sie äußerst attraktives Angebot erhalten, wonach sie für ca. 2000 bis 3000 Euro pro Monat per Kurierdienst gelieferte Pakete umetikettieren und an vorher per E-Mail übersandte Anschriften in England weiterleiten sollte. Einen Arbeitsvertrag wollte der Unbekannte der 49-Jährigen nach ein paar Wochen „Probearbeitszeit“ zukommen lassen. Die Angestellte erklärte sich damit einverstanden und gab ihre persönlichen Daten weiter. Kurz darauf wurden erste Pakete geliefert. Wie vorgegeben schrieb die ahnungslose Frau die neuen Adressen auf die Pakete und gab diese mit Ziel England auf. Misstrauisch wurde sie, als ihr die Paketdienste Rechnungen für die Lieferungen stellten – die Kosten hierfür hatte der Unbekannte aus dem Internet übernehmen wollen.
Die 49-Jährige öffnete die nächsten Pakete, die ihr zugestellt wurden, und stellte fest, dass es sich bei dem Inhalt um hochwertige Elektroartikel handelte. Nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen hatte der Unbekannte aus dem Internet mit Namen und Daten der Frau bei diversen Onlinehändlern eingekauft und die Artikel an Scheinadressen zugesandt bekommen, wo er seine Beute gefahrlos hatte annehmen können. Die Polizei befürchtet, dass sich in der nächsten Zeit mehrere gutgläubige Onlineunternehmen an die 49-Jährige wenden, um das Geld für ihre Lieferungen einzufordern.
Die Fachdienststelle für Computer- und Internetkriminalität der Münchner Polizei warnt vor betrügerischen Nebentätigkeitsangeboten im Internet: Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Ihren Daten im Internet! Gesundes Misstrauen gegenüber verlockenden Angeboten ist angebracht.