Trotz vielfacher Kritik und lauter Forderung nach Nachbesserung müssen sich die Pasinger mit der unliebsamen Situation an der neuen NUP-Kreuzung, Lortzing-/ Ecke Josef-Felder-Straße abfinden. Wer in Richtung Norden auf der Lortzingstraße unterwegs ist, muss sich auch weiterhin links einordnen, obwohl er geradeaus fahren will. Alle, die sich auf der Spur befinden, die das Zeichen geradeaus trägt, landen unweigerlich am Bahnhof.
Wie das KVR dem Bezirksausschuss (BA) mitteilte, sei zwar momentan noch die Pippinger Straße die dominante Fahrtrichtung. Doch spätestens nach der endgültigen Fertigstellung der Umgehungsstraße gebe ausschließlich die NUP die Hauptverkehrsrichtung vor, ließ Wolfgang Buschmann vom KVR verlauten. Dann müsse man auch tatsächlich links in die Pippinger Straße einbiegen.
Wie Buschmann weiter erläuterte, würde die Beschilderung mit den abgeknickten Linkspfeilen in Richtung Autobahn den späteren Endzustand nur vorwegnehmen. So sei das KVR durchaus zufrieden mit der Lösung und sehe keine Veranlassung zur Nachbesserung.
Damit schmetterte das KVR BA-Anträge der SPD nach grundlegender Veränderung der Verkehrsführung und der CSU nach neuer Beschilderung zwar schon im Vorfeld ab. Doch stimmte das Gremium dennoch einstimmig darüber ab, eine weniger irreführende Beschilderung zu fordern.
„Es gibt schließlich auch leicht abknickende Linkspfeile“, argumentierte Frieder Vogelsgesang (CSU). „Die Beschilderung muss sich an den Örtlichkeiten orientieren, und nicht daran, wie es später einmal sein soll“, forderte er. Auch Romanus Scholz (Grüne) unterstrich: „Halblinks entspricht einfach der Realität.“
Rund 25 Prozent der Autofahrer ordneten sich falsch ein, meinte Richard Roth (SPD). „Im Prinzip erkennen viele erst, wenn sie über die Kreuzung fahren, dass sie in der falschen Spur sind“, hatte er beobachtet. Danach würden sie oft die erste Ampel überrollen, dann sogleich nach links über die durchgezogene Linie ziehen, „oder gleich das Rot überfahren. Und das führt eigentlich zu saftigen Geldstrafen und zum Führerscheinentzug.“
Kopfschüttelnd bemerkte Sven Wackermann (CSU): „Wie kann eine Planung drei oder mehr Jahre laufen und dann in solch ein Chaos führen?“ Ihm gefalle solch ein Planungsvorgehen überhaupt nicht. Doch BA-Vorsitzender und Stadtrat Christian Müller (SPD) hielt dagegen und stellte sich an die Seite des KVR: „Wir haben die Pläne hier im BA schon vor fünf Jahren gesehen. Wir sind also nicht ganz unschuldig.“