„Zunehmende Unzufriedenheit über den immer früheren und intensiveren Aufbau des Oktoberfests“ bekundet jüngst wieder ein Stadtteilbewohner gegenüber dem Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). Dies ist eine von vielen Bürgerklagen, die den BA in den Wochen rund um das riesen Volksfest erreichen. Denn der Ärger darüber, dass die Theresienwiese aufgrund wochenlanger Auf- bzw. Abbauzeiten für Bürger nicht nutzbar ist und diese Zeiten scheinen jährlich um ein paar Tage ausgedehnt werden, ist groß. Heuer begannen die Aufbauarbeiten am 1. Juli, wobei die Wiese bis August zumindest noch – wenn auch auf wechselnden Bahnen – durchfahrbar was. Bis einschließlich 23. Oktober bleibt die Fläche nun aber gesperrt, obwohl die Wiesn bereits am Sonntag, 6. Oktober endet.
Sind diese langen Auf- und Abbauzeiten tatsächlich notwendig? – Das fragt ein Bürger beim BA Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2) an. „Insbesondere möchte ich verstehen, inwieweit bei der Entscheidungsfindung die Interessen der Anwohner berücksichtigt wurden, die die Theresienwiese im Sommer als Erholungsfläche und Sportplatz nutzen“, erklärt der Bürger.
In den beiden benachbarten BAs 2 und 8 treffen die Bürgeranfragen auf offenen Ohren. Seit Jahren bemühen sich die Bürgergremien darum, dass die Theresienwiese länger offen und als Bürgerwiese nutzbar bleibt. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) müsse „den Bürgern nach so vielen Jahren des Bettelns auch mal entgegenkommen“, erklärt Manuela Diebolder (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses für Verkehr im BA 8. Aufgefallen sei in diesem Jahr, wie früh vor Festbeginn die Aufbauarbeiten scheinbar schon beendet waren. Die Bürgerpost will der BA nun ans RAW weitergeben und hier auch nachfragen, wie lange konkret der Aufbau fürs Oktoberfest in diesem Jahr gedauert hat.